(17. Mai 2025)
Ehrenfeld hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten und vielseitigsten Veedeln in Köln für Partys, Konzerte und Nachtleben entwickelt, und ist damit zu einem richtigen Herzstück der alternativen Szene in NRW geworden. Ganz getreu ihrem Motto „follow your Artbeat“ bietet das Artheater seit 1998 einen bunten Mix aus Clubnächten, Konzerten, Theaterproduktionen, offene Jamsessions und Kunst in einer gemütlichen Atmosphäre mit Biergarten und separaten Bar an.
Am 17. Mai 2025 ging das kleine Kölner Punkfestival in die zweite Runde im Artheater im beliebten alternativen Szeneviertel. Den Anfang haben „Uniporn“ – eine Kölner Glam Punk Band, gemacht. 40 Minuten lang fegten die drei Musiker*innen rund um Frontfrau und Gitarristin Olga Love über die Bühne mit einer perfekten Mischung aus Punk, Grunge, und Rock`N`Roll. Die Band schafft es mit Leichtigkeit sowohl instrumental als auch stimmlich, zwischen melodischen Klängen und coolen harten kratzigen Geschrammel zu wechseln. „Uniporn“ stehen für Diversität und Female Empowerment. Sie sind rebellisch, laut, wild und so sexy-feministisch, dass sie jegliche Form von traditionellen Genderrollen mit ihrer Musik an die Wand spielen.
Olga Love: „Vielfalt ist Rock`n`Roll!!!“ – Fun, Fuck, Hell Yeah
Als zweites standen dann „Keine Ahnung“ auf der Bühne. Die Kölner Polit-Punk Band feiert 2025 ihr 25-Jähriges Bandjubiläum. Seit 2000 begeistern „Keine Ahnung“ mit politischen Texten über soziale Ungleichheiten, Gentrifizierung, Kapitalismuskritik, und Rechte Entwicklungen ihr Publikum. Zwischendurch darf aber natürlich die Funpunk Leichtigkeit über Ex-Beziehungen und dem eigenen Scheitern mit einer gehörigen Selbstironie nicht fehlen. Guter rotziger dreckiger politischer Punk.
Nach „Keine Ahnung“ standen kurze Zeit später die Kölner Hardcore Punkband „GEBRETTER“ auf der Bühne und heizte dem Laden ordentlich ein. Mit einer Mischung aus Deutschsprachigen, Englischen und Kölschen politischen Texten kritisieren sie vor allem die steigende Militarisierung und den allgemeinen Rechtruck. „GEBRETTER“ verstehen sich als „Ursuppe der deutschen Subkultur“ und verkörpern dies durch eine energiegeladene Liveperformance, gepaart mit einer ordentlichen Schüppe Humor und Selbstironie.
Wenig später standen dann „1. Mai `87“ zum Abriss bereit. Erkelnzer Punkband hat sich passenderweise nach den berüchtigten 1.Mai Demonstrationen 1987 in Berlin Kreuzberg benannt. Ihre Musik und Texte sind genauso explosiv und politisch wie die damaligen Demonstrationen. Die Energie der Band überträgt sich ins Publikum und es wird heftig gepogt. In ihren Texten geht es oft um politische und Soziale Missstände.
Alles in allem war das „Artakke! Nr.2“ im Artheater, Köln-Ehrenfeld, ein gelungenes politisches Punkfestival, das gerne in viele weitere Runden gehen darf. Ein vielseitiger Mix aus Gesellschaftskritik und sich starkmachen FÜR Diversität und Female Empowerment. Denn, desto beschissener und bedrohlicher die allgemeine Weltlage scheinbar wird, desto mehr müssten politischen Bands eine Plattform geboten werden, um ihren subkulturellen Mittelfinger zu zeigen.




