Wieso reist man einer Band eigentlich hinterher?

Wie oft hörte ich schon diese Frage. Weniger oft stellte ich sie mir selber, was wohl besser für meinen Geldbeutel wäre. Am 5. Oktober wollte ich zu den Donots nach München, am darauf folgenden Tag ebenfalls Donots, dann aber Lindau.
Was nicht eingeplant war: Eileen. So bekam ich von ihr die Frage, ob ich nicht Lust hätte an eben diesem Wochenende zu Frau Potz nach Essen, Aachen und Bielefeld zu fahren. So wurde mein eigentlicher Plan einmal umgeworfen, Züge wurden gebucht, Unterkünfte gesucht und dann begann die Vorfreude schon, auch wenn ich den Donots doch ein wenig nachtrauerte.

Freitags um 20 vor 6 und gerade mal nach zwei Stunden Schlaf machte ich mich auf den Weg zur Bahn.
4 Stunden später befand ich mich mit Eileen im verregneten Essen. Zudem waren es noch 8 Stunden bis zum Einlass, so verbrachten wir den Tag im Starbucks, bis wir uns endlich auf den Weg machen konnten. An der Zeche Carl angekommen, traf man direkt auf bekannte Gesichter, in Form von Tobi, Rabea und Tamara. Die Halle in der Frau Potz spielen sollte, wurde schon jetzt von einem schwarzen Vorhang halbiert, trotzdem kam mir der restliche Raum immer noch sehr groß vor, was sich auch auf die Stimmung des Publikums auswirken sollte. Als Vorband stand an dem Abend Willy Fog auf dem Programm, mit gefielen sie sehr gut, dem Rest anscheinend nicht.
Als Frau Potz dann endlich die Bühne betrat, gab es immer noch einen sehr großen Anstandsgraben, der mindestens die Hälfte der Halle einnahm. Das Publikum war sehr tanzfaul, so guckten die meisten nur zu. Nicht mal der selbstgebrannte Schnaps ‘Ihhbahh’ heiterte die Stimmung auf. Nach einer Stunde war das Konzert schon zu Ende. Während einige noch da blieben um zur 80er Party zu gehen, machten Eileen und ich uns auf den Weg zum Bahnhof. Um halb 2 nachts kamen wir in Aachen an und wurden von einem Freund abgeholt bei dem wir die nächsten zwei Nächte schlafen durften. Unsere Vorfreude auf Schlaf wurde noch übertroffen, wir hatten nicht nur ein eigenes Zimmer, sondern auch noch ein richtiges Bett!
Der nächste Tag wurde mit N64 verzockt bis wir Rabea um kurz nach 19 Uhr am Bahnhof abholen sollten, danach ging es dann Richtung Musikbunker, wo wir eine weitere Freundin trafen. Der Musikbunker war winzig klein, es konnte also nur besser werden. Fjørt betrat als erstes die Bühne, waren okay, mehr freute ich mich auf Love A, die super wie immer waren. Frau Potz waren ähnlich wie am Vorabend nur ohne ‘Ihhbahh’ und mit mega guter Stimmung im Publikum, was mich sogar, wortwörtlich, zweimal von den Füßen riss. Nassgeschwitzt und noch glücklicher als in Essen fiel ich ins Bett. Der nächste Tag begann wieder mit N64 bis wir uns gegen Mittag auf den Weg zur letzten Station machten: Bielefeld.
Dabei hatten Eileen und ich total vergessen, dass in NRW die Ferien begonnen hatten. So kam uns die Fahrt wie die Hölle vor, da sämtliche Regionalbahnen überfüllt waren.
In Bielefeld angekommen, machten wir uns auf den Weg zur Bank und dann zur Location, dort trafen wir Marcel, Felix und Hauke. Von letzteren beiden erfuhren wir, dass die erste Band, irgendeine Bad Religion Coverband um 20 Uhr anfangen sollten, also gingen wir noch was essen und kamen mit leichter Verspätung wieder an der Location an und eigentlich war ich auch ganz froh drüber, so mussten wir uns nur 15 Minuten der ersten Vorband angucken.. Zum Glück waren Love A an diesem Abend wieder Vorband und irgendwie gefielen sie mir an dem
Abend noch ein bisschen besser. Auch wenn es eigentlich langweilig erscheint dreimal hintereinander dieselbe Band zu sehen, ich freute mich auf Frau Potz, die Stimmung war zu Beginn sehr lahm, doch irgendwann bildete sich ein Pogokessel, und obwohl wir hauptsächlich Mädchen waren, bekamen wir eine Wall of Death hin. Als erstes Zugabenlied wurde dann nicht wie die Tage zuvor ‘Ach, Heiner’ gespielt, sondern ‘Geh, Affe, geh!’, das allererste mal überhaupt live! Außer Eileen und mir freute sich allerdings keiner wirklich drüber. Dann waren die drei Tage auch schon rum, ehrlich gesagt bin ich froh nicht bei den Donots gewesen zu sein, sondern bei Frau Potz, was für ein Wochenende, danke!