The Pighounds

Mit den Pighounds kommt doch tatsächlich knalliger grungiger Rock aus Dortmund auf uns zugerollt. Hierbei handelt es sich um ein schickes neues Duo bestehend aus den beiden Fitches Alessandro De Luca (Schlagwerk) und Peter Bering (Gitarre & Gesang). Anscheinend sind die zwei bei ihrer Hauptband nicht so richtig ausgelastet… denn sie haben bereits so einiges geplant:

Sie werden als Pighounds Livekonzerte geben… u.a. werden sie live am 26.4. hier in D-Town im Tube spielen.

Demnächst wird es auch eine erste EP geben. Ein erstes Video mit einem Song gibt es bereits zu hören auf Sweepland Records.
https://sweeplandrecords.bandcamp.com/track/worn-out-single

Wir jedenfalls sind auf weitere Pighounds-Songs sehr gespannt und haben gleich mal die Gelegenheit genutzt ein wenig mit Sandro über die neuen Pighounds zu plaudern und haben dabei gleich mal auf den Busch gekloppt.

 

Hallo Sandro…  wieso nennt ihr euch Pighounds? Warum wollt ihr Schweinehunde sein?

Hehe, das fängt ja gut an. Ich denke das sucht man sich nicht aus. Niemand will ein Schweinehund sein, glaube ich. Gut, einige Menschen vielleicht schon, aber das wären dann auch nicht unbedingt, die Leute mit denen ich, bzw. wir unbedingt etwas zu tun haben wollen. Klar, wir haben uns für diesen Bandnamen entschieden, aber da ging es neben dem Hintergrund auch eher um die Wortneuschöpfung. Das Wort gibt es ja im Englischen in dieser Form einfach nicht und von daher beginnt die Kunst, oder die schöpferische Kreativität bereits beim Umschlag unseres Buches.

Wenn man das ganze weiterspinnt, kann man den Namen auch eher als Appel an uns – und damit meine ich uns alle, die Menschen und unseren Umgang miteinander betrachten. Ich verrate an dieser Stelle mal spontan, dass wir bereits ein komplettes Album geschrieben und aufgenommen haben und unsere Texte behandeln eigentlich durchweg genau diese Thematik: Zwischenmenschliche Beziehungen und alles was das so mit sich bringt; das Gute und Böse, das in allen von uns schlummert, ganz egal wie es verteilt ist, oder zum Vorschein kommt. Leider passiert es ab und an, dass man falsche Entscheidungen trifft, seinen Mitmenschen nicht immer so gegen übertritt, wie sie es verdienen, oder wie man es selber plant.

Ich habe eben vom metaphorischen Buch und dessen Umschlag gesprochen – vielleicht ist diese Band tatsächlich eine kleine, stätig wachsende Sammlung von Kurzgeschichten, die den Menschen durch eine musikalische Blume den Spiegel vorhält. Aber am Ende sind wir zwei Typen, die Bock auf Musik haben.

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Zur Zeit scheint es ja wohl einen Markt für Gitarre-Schlagzeug-Rock-Duos zu geben. Immer mehr dieser Formation kann man auf Konzerten/ Festivals erleben und hören. Wo ist da der Reiz für den Musiker, warum springt ihr jetzt auch auf den Zug?

Das ist eine sehr interessante Frage. Obwohl, eher lustig. Denn, was viele nicht wissen, bzw. eigentlich niemand, außerhalb unseres Freundeskreises –die Idee zu dieser 2er-Combo, hatte ich bereits vor Gründung der Fitches. Boom – heute kommen richtig interessante Sachen ans Tageslicht, haha.

Seinerzeit war ich auf der Suche nach einem neuen Projekt, wollte nach jahrelanger Zeit in der Metal-Szene mal wieder was rockiges machen. Ich war immer schon ein Fan von Peters Stimme und obwohl wir uns schon lange kannten, haben wir nie zusammen Musik gemacht, ondern immer nur, in verschiedenen Projekten aneinander vorbei musiziert. Als ich ihn dann damals gefragt hatte, war ziemlich schnell klar, dass wir in Kürze etwas zusammen starten werden. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt auch zwei andere Leute auf der Suche nach neuen Herausforderungen und so waren dann plötzlich Fitches geboren.

Jetzt haben wir uns vier Jahre in dieser Besetzung ausgetobt und nun ist endlich der Tag gekommen, an dem wir diese angestaubte Idee realisieren können. Wir freuen uns tierisch auf The Pighounds, es ist eine völlig neue Situation mit neuen, für uns nie dagewesenen Herausforderungen. Das Songwriting war ein bisschen anders, wir haben sehr viel und eng zusammengearbeitet, wir konnten beide wieder sehr kreativ sein, da wir uns im Voraus keinen bestimmten Stil im Kopf hatten und so konnten wir uns sowohl musikalisch, als auch lyrisch frei entfalten. Man wird auf dem Album deutlich erkennen, dass zwei freie Köpfe sich zusammengesteckt haben und das Ergebnis ist so etwas wir unser kleinster gemeinsamer Teiler. Natürlich mit kleinen,beabsichtigten Ausbrüchen, bzw. Unregelmäßigkeiten.

Denn eines wollten wir auf keinen Fall: Uns Grenzen setzen. Und wenn wir schon bei den nichtvorhandenen Grenzen sind, auch das Tour-Leben wird ein völlig anderes, wir sind freier, flexibler, müssen weniger Kompromisse eingehen und merken einfach, dass wir beide das gleiche wollen, was dem Ganzen gerade ein gewisses Gefühl der Leichtigkeit verschafft. 

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Könnt ihr die Songs nicht auch als Fitches rausbringen. Wo ist der Unterschied?

Klar, was zu zweit funktioniert, funktioniert mit Sicherheit auch zu viert, aber da geht es weniger ums Können, als ums Wollen. Wir haben in unserer noch relativ kurzen Bandgeschichte mit den Fitches einiges erlebt, oder erreicht, was jedem einzelnem von uns in verschieden Projekten zuvor nicht gelungen ist.

In den bisher vier Jahren Fitches haben wir ca. 200 Konzerte und Festivals gespielt, haben zwei EP’s und zwei Alben veröffentlicht und hatten bis jetzt einfach eine großartige Zeit. Aber alles entwickelt sich und alles verändert sich. Gerade das letzte Jahr, welches wir mit einer dreiwöchigen Tour begonnen haben, hat sehr geschlaucht. Und wenn man an den Punkt kommt, an dem nicht mehr alle das gleiche wollen, oder die Akkus mal nicht mehr ganz voll sind (ich bin immer noch fasziniert, dass es vier Jahre ohne größere Probleme geklappt hat), dann braucht man mal eine Pause. Und genau diese Pause, bzw. diesen Raum wollen Peter und ich nun nutzen.

Wir haben gerade einfach noch keine Lust auf Pause, wir sind immer noch hungrig und ich kenne niemanden, der das All-You-Can-Eat-Buffet verlässt, wenn noch Platz für mindestens ein kleines Dessert ist. Ich steh übrigens total auf Essen und merke gerade, dass ich schon wieder Hunger habe. Aber um nochmal auf die Musik zu kommen: The Pighounds sind nicht Fitches.
Klar stecken genau die beiden Personen dahinter, die auch beim Vorgänger federführend waren, aber selbstverständlich nutzen wir dieses Projekt jetzt auch um nochmal etwas anderes auszuprobieren und das in erster Linie, weil wir unendlich viel Bock da darauf haben. Wir haben eine neue Stimme, wir haben einen neuen Sound, wir behandeln anderen Themen. Die Leute, die Fitches mögen, werden The Pighounds nicht hassen (hoffe ich), andererseits ist es eine neue Musik und wir freuen uns über jeden, der uns neu entdeckt, auch ganz ohne das Wissen über unsere anderen Leben als Iltisse. Oh my, da fällt mir gerade auf, dass wir schon wieder einen Tier-Bandnamen haben. Hast du in deiner Leserschaft irgendwelche (Hobby-)Psychologen, die du empfehlen kannst? Gib mit Tiernamen und so…

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Wenn ihr nun mit The Pighounds erfolgreich werdet… was passiert dann mit den Fitches?

Da möchte ich vorweg greifen, dass wir uns natürlich einen gewissen Erfolg erhoffen. Und ich würde auch nicht von Egoismus sprechen, wenn ich behaupte, dass Fitches dann erstmal hinten anstehen. Denn spätestens seit genau dem was wir als Fitches erreicht haben, ist Musik sehr viel mehr als ein Hobby. Jobs wurden gekündigt, Prioritäten wurden anders, oder neu gesetzt und genau aus dem Grund gönnen wir uns ja auch keine Pause. Gönnen ist an dieser Stelle vielleicht das falsche Wort. Es geht nicht um die Notwendigkeit, sondern einfach um die reine Spielfreude, die Kreativität, das Touren und alles, was dieses sogenannte Musikerleben mit sich bringt.

Wir haben einfach extrem viel Lust darauf. Und das treibt uns an. Wir zwei hätten in jedem Fall weitergemacht, völlig unabhängig von der Formation, oder irgendwelcher Bandnamen. Und wenn die Zeit reif ist, um neues Material aus dem Fitchwood Forest an die Öffentlichkeit zu tragen, dann wird es so sein. Aber so lange wird mit The Pighounds erstmal Alles gegeben.

Und am Ende ist es mir auch relativ egal ob ich 100 Shows mit einer Band spiele, oder aber 60 Shows mit den Schweinehunden und 40 mit den haarigen Nagern. Ich mag alle drei meiner Mitstreiter so sehr und wir sind unglaublich gute Freunde und das schon seit einer gefühlte Ewigkeit. Die Zeit wird zeigen, wie sich das alles entwickelt und in welche Richtungen es in Zukunft geht.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch viel Spaß als rockende Pighounds. Vielleicht treffen wir uns demnächst ja mal auf ein lecker Schweinebrötchen in der Düsseldorfer Altstadt. Heho & Cheers.

Hier die aktuellen Tourdaten:

25.04.18 Dortmund, Rekorder
26.04.18 Düsseldorf, The TUBE
27.04.18 Gent (BE), De Kleine Kunst
28.04.18 Landgraaf (NL), Oefenbunker
29.04.18 Krefeld, Blauer Engel
30.04.18 Dortmund, BlackEnd

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