Ein Kommentar zum D.LIVE Open Air Park oder “Komm lasst uns doch mal paar Leutchen auf einen Parkplatz stellen!”

“Ein Männlein steht auf einem Parkplatz… doch nicht alleine und steht da auch nicht auf einem Beine! Sag wer mögen all die Menschen sein… die da stehn auf den Parkplätzelein.”

 

Kennt ihr schon das neue hoffnungsvolle demnächst wunderbare Veranstaltungs-gelände in D-Town…
den D.LIVE Open Air Park?

Blink blink.

Ja aus dem sachlich-nüchternen Messeparkplatz P1 wird alsbald der musische kreative internationale
D Live Open Air Park!

 

Klar ist der jetzt nicht direkt im Zentrum und mitten drin inne Altstadt wo dat leckere Alt ist und obwohl da auch echt viele Durstige hinpassen… sondern ein wenig weiter weg im Norden Düsseldorfs direkt am Rhein … in unmittelbarer Nähe zur Fußball-Arena und dem angrenzenden Gelände der Messe… auch der Flughafen ist nicht weit.

Die Besucher können das Gelände auch locker mit der U-Bahn (ohne Flieger) erreichen und massig weitere Parkplätze gibt es auch.

Da wird es künftig die big & mega Konzerte/Festivals geben… denn dieses Open-Air-Gelände erfüllt natürlich und auch endlich alle Anforderungen für Großveranstaltungen – so glauben es die Macher.

Bis zu 100.000 Besucher sollen da Platz finden. Die Fläche des Open Air Parks beträgt rund 57.000 Quadratmeter und ist (natürlich) erweiterbar auf eine Fläche von rund 174.000 Quadratmetern.

Ja mit dem D.Live Open Air Park entsteht endlich ein einzigartiges Veranstaltungsgelände.
Er wird so viele Möglichkeiten bieten! Man stelle sich nur vor:

1. Die Toten Hosen könnten endlich dann beispielsweise jede Woche dort ein Wohnzimmerkonzert für (fast) alle Düsseldorfer auslosen / geben & spielen.

2. Auch die Broilers könnten endlich da hinein wachsen und janz laut fragend singen “Ist da Jemand? Jemand da draußen!”

3. Auch Massendefekt hätte da ganz sicher Platz für einen ganzen Pazifik inklusive Album mit Schwimmreifen & Badehaube.

Doch bereits der “spezielle” Auftakt ging mächtig in die Hose: Eigentlich sollte der allzeit beliebte Ed Sheeran sein Konzert mit seinen Monsterhits von Essen dahin verlegen. Doch darauf wurde bekannterweise aus mehreren Gründen nix. So bleibt der Oberbürgermajestix nun auf 115.000 Euro seltsame Kosten hängen… die der OB im Alleingang nur für Gutachten und Umpflanzaktionen ausgab. Wenn das Konzert stattgefunden hätte… wären weitere Kosten entstanden.

Doch wir müssen es wiederholen: Auch wenn die Stadt evtl. zukünftig für Groß-Events zahlen darf… an denen die Veranstalter gut Geld verdienen… gibt es endlich in Düsseldorf einen schick-great wide open Platz wo für 100.000 endlich gute Musik gemacht werden wird. Ach wird das ein Hörgenuß!

Derweil hocken wir Konzerttouristen und ein paar andere Dödels weiter in den gewöhnlichen Tanzdielen ab und lauschen da den Bands die weiterhin nur Musik für eine überschaubare gemütliche Menge können und denken: Toll demnächst können problemlos 100.000 Menschen auf dem P1 geparkt werden. Und damit sie nicht nur so da dumm geparkt sind (ohne Auto)… erhalten sie allerbeste Unterhaltung – natürlich dann nur vom feinsten. Okay so ein Superstar kostet natürlich ein wenig mehr als sonst so ein Wald- und Wiesenrocker… aber das ist doch shit egal – wie fallende Bäume & Blätter im Sommerwind.

Rechnen wir doch mal eben: 100.000 Besucher kommen und zahlen dann gerne für ein Tagesticket beispielsweise 129 Euronen für den dort auftretenden big-bigger super Star-Musiker. Dies wären dann alleine 12,9 Mio. Eintrittseuronen – ohne die Einnahmen für Getränke und all dat wat so gekauft wird bei so einem Wahnsinnfeeling-Tagesfestival als ewige Erinnerung. Wer wird sich dann da wohl eine goldene Nase daran verdienen?

Anschließend kann man ja dann immer noch seine allerletzte Runde & sein Absackerbier in den kleinen Clubs abseits dieser baumlose Parkfläche trinken. Da sind wir voller guter Hoffnung… dass auch all die kleineren Clubs in D-Town und Umgebung von dem neuen Live Park voll profitieren werden und etwas vom sahnigen Sahnekuchen abbekommen werden.

Ihr doch auch… oder?! Heho! Und eins ist doch auch klar: Bei einem 100.000-Personen-Open-Air-Park ist die Musik nicht mehr wichtig. Wichtig ist alleine das Spektakel drum herum!