This is Halloween, this is Halloween… Hell Nights Carlswerk Victoria 31.10.2022

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und die Temperaturen immer niedriger, aber wir verstecken uns natürlich trotzdem nicht zu Hause und erinnern uns schwermütig an die vergangenen Sommernächte beim letzten Festival, sondern machen direkt weiter mit der düsteren, aber kein bisschen weniger spaßigen, Clubsaison. Und um diese Zeit stilecht einzuläuten, eignet sich natürlich nur der für Horrorpunks wichtigste Tag des Jahres, Halloween.
Das weiß auch das Carlswerk Victoria in Köln und veranstaltete auch in diesem Jahr wieder das Hell Nights Festival mit einem Line Up bestehend aus der Elite des europäischen Horrorpunks: The Other, Bloodsucking Zombies from outer Space, The Fright und Left Hand Black. Was diesen Abend besonders denkwürdig machte: nicht nur das Hell Nights selbst, auch drei der anwesenden Bands feiern in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen.
Noch nicht ganz so lange dabei sind die schwedischen Newcomer Left Hand Black, die in dieser Nacht den Anfang machten. Das sie erst seit zwei Jahren die Bühnen erobern, ließen sie sich jedoch nicht anmerken, spielten sich solide durch ihr Set und lieferten einen sympathischen Einstieg für den Abend.
Das Schöne an Halloween-Konzerten ist, dass die Horrorästhetik nicht nur auf der Bühne zu sehen ist, sondern auch bei den Fans. So ziemlich jeder der mir auf dem Weg zur Bar im Halbdunklem entgegen kommt hat eine blutige Fleischwunde auf der Wange, ein Beil im Kopf oder trägt ein unheimliches Horrorclown-Grinsen zur Schau, als wären alle Anwesendem aus einem billigen Horrorfilm entsprungen.
Mit einem frischen Bier in der Hand geht es dann auch direkt weiter mit The Fright, die mit ihrer düsteren Hard-Rockmusik die Stimmung weiter anheizten. Allzu viel musikalische Raffinesse hat das Ganze zwar nicht, aber dennoch fügen sich The Fright wunderbar in das restliche Line Up ein.
Mein persönliches Highlight waren jedoch ganz klar die Bloodsucking Zombies from Outer Space. Eine Band, die ihr Publikum zu keinem Zeitpunkt vergessen lässt, dass es sich auf einem Horrorpunk-Konzert befindet. Kunstblut, Werwolfkostüme, Totenschädel, Satanismus… BZFOS nutzen wirklich jede Sekunde auf der Bühne um ihr Konzert wie einen

80er Jahre Horrorfilm wirken zu lassen. Dabei darf in der Setlist natürlich nicht der Ramones Klassiker „Pet Sematary“ fehlen. Hinter Covern muss sich diese Band aber gar nicht verstecken, denn ihre eigenen Songs lösen ebenfalls in jedem Club augenblicklich einen Pogo aus.
Abschließender Act: The Other. Ein Name der unpassender nicht sein könnte, schließlich sind sie an diesem Tag die Gastgeber und in der Horrorpunk-Szene mit Sicherheit keine Fremden. Im Gegenteil sie gelten in Europa als die bekanntesten Vertreter in diesem Genre und sobald die Jungs auf der Bühne stehen, weiß auch jeder warum. Diese Band vereint gekonnt alle Elemente des Horrorpunk, die man sich wünschen kann. Gruselige Masken, blutverschmierte Clownskostüme und dazu die entsprechende Punkmusik über Vampire, Werwölfe und Dämonen. Außerdem gab es ein bisschen Nostalgie für die Fans, schließlich können The Other auf 20 Jahre Bandgeschichte zurückblicken, und holen dafür Gründungsmitglied und ehemaligen Bassisten Andy für einen Song wieder mit auf die Bühne. Alles in allem ein gelungenes Konzert, stilvoller lässt sich Halloween nicht feiern.Bilder zum Abend gibt es hier .