Family First Festival – der Bericht aus dem Palladium

Am 21.8. machen wir uns mutig schon früh auf den Weg… um von Düsseldorfer aus in der verbotene Stadt nach *öln zum „Family First Festival“ zu kommen.

Die Hardcorer von Boysetsfire hatten zum eigenen Festival aufgerufen und es auch tatsächlich im Vorfeld geschafft… den Laden restlos auszuverkaufen.

Doch erst einmal waren wir noch ein wenig in dieser Stadt unterwegs und zogen uns auf den Einkaufsstraßen einige Straßenmusiker mit ihren unverfälschten Straßensound rein. Es ist immer wieder erstaunlich… was es da doch manchmal so für tolle Musik zu entdecken gibt! Und natürlich schauten wir zwei Knipser uns auch noch ein wenig in dem einen oder anderen Fotoladen um. Man muss sich ja schließlich auch weiterbilden.

Um kurz nach 16.00 Uhr waren wir am Gebäude und holten unsere Akkreditierungen ab. Nach dem wir den ersten Rundgang durch das Palladium gemacht hatten… standen wir auch recht schnell ganz vorne.

Angeblich soll es ja das einzige Festival im diesem Sommer sein… bei dem man Boysetsfire live in Europa erleben kann. Zu den weiteren heutigen Bands gehören dann noch die hart rockenden „War On Women“ & „Adam Angst“ & „Funeral For A Friend“ & „Chuck Ragan with Band“ sowie als Acoustic-Acts „Matze Rossi“ & „New Deadline“. Selbst der Rockpalast (WDR) war dabei und zeichnete alles auf. So… nun durfte es aber los gehen. Heho.

Tatsächlich ging es dann auch pünktlich um 16.45 Uhr los. „New Deadline“ – mir gänzlich unbekannt – legten recht flott einige rockige Nummern hin und konnten durchaus mit ihren Songs überzeugten. Leider war zu diesem Zeitpunkt noch nicht all zu viel los. Alles noch recht übersichtlich. So war es dann auch bei „Matze Rossi“… als der seine Songs auf deutsch/englisch und mit Whisky-getränkter Stimme sang.

Um 17.30 Uhr fegte dann die Band „War On Women“… bestehend aus 3 Girls und 2 Boys… los. Laut und krachig. Die Sängerin machte den Wirbelwind auf der Bühne und auch der Rest der Band ging voll mit ab. Leider blieb keiner ihrer Songs bei mir so wirklich richtig hängen… da ist noch ganz viel Luft nach oben. Die Band sollte man aber auf jeden Fall weiter beobachten.

Das erste Highlight lieferte ab 18.20 Uhr die „Adam Angst“. Während „Adam Angst“ ihre 6 Songs spielten wurde es im Saal auch langsam voller. Aus meiner Sicht hätten „Adam Angst“ ruhig ein paar Songs mehr spielen dürfen. Aber mit Songs wie… Jesus Christus / Am Ende geht es immer nur um Geld / Ja Ja, ich weiß / Lauft um euer Leben / Professoren / Splitter von Granaten… war ich durchaus zufrieden. Gute Show und die Stimmung war auch da. 

Um 19.10 Uhr kamen „FUNERAL FOR A FRIEND“ auf die Bühne… und waren (leider) für mich die Enttäuschung des Abends. Die Band… die ansonsten doch gute Songs hat… kamen bei einem unterirdischen Sound extrem schlecht rüber… einschließlich einer seltsam schlechten Stimme des Sängers. Deshalb gleich weiter zur nächsten Band. 

20.10 Uhr und „Chuck Ragan & The Camaraderie“ betraten die Bühne und spielten eine Stunde und schafften so 13 Songs. Tolle Songs und ein gut aufgelegter Chuck Ragan sorgten für die richtige Einstimmung auf die Hauptband.

Hier die Songliste: Revved / Vagabond / You Get What You Give / Something May Catch Fire / Non Typical / Whistleblowers Song / Justice And Fair Shake / Drag My Body (ein Hot Water Music Song) / California Burritos / Nothing Left to Prove / Gave My Heart Out / The Boat / Nomad By Fate. Chuck Ragan mit Band waren eindeutig das zweite Highlight des Abends.

Kurze Verschnaufpause. Die Spannung steigt! Der Saal nun picke-packe-voll. Nix geht mehr. Weder vorn noch zurück! 4000 Menschen. Schulter an Schulter. Vor der Bühne. Der Blick aller auf den schwarzen Vorhang. Bewegt sich da was?

Und dann: Der Vorhang fällt! Es ist 21.40 Uhr. Die Masse schreit auf!
Und Boysetsfire knallen los!

Insgesamt spielen sie bis nach 23.00 Uhr 17 Songs und geben 3 Zugaben. Zu einem Song kommt auch noch Chuck Ragan auf die Bühne und sing mit. Boysetsfire diese Post-Hardcore Band aus Newark, Delaware / USA… wussten an diesem Abend voll zu überzeugen. Toll. Nathan Gray macht dann auch die Ansage: “ We do that over 2o years, but that fucking amazing!“ Und so war es dann auch… vom Publikum wurden viele der Songs kräftig mit gesungen.

Hier die Songs: After the Eulogy / Release the Dogs / Requiem / Deja Coup / Last Year’s Nest / Never Said / Handful of Redemption / Cutting Room Floor / Closure / With Every Intention / 10 and Counting / Eviction Article / Until Nothing Remains / Vehicle / The Misery Index / Bled Dry / Rookie / Zugaben: Walk Astray / My Life in the Knife Trade / Empire. 

Und dann war Feierabend und wir machten uns auf den weiten Heimweg nach Hause ins schöne Düsseldorf. Abenteuer beendet.

Und was fiel uns noch so auf?

1. Leider war bei einigen Bands der Sound ziemlich mies & dumpf & und machte dann so richtig keine Freude.

2. Volles Haus und an der Theke am Eingang… angesichts der Massen… ein total gestresstes Thekenpersonal… die einen schon leid tun konnten und den ganzen Abend in Vollstress waren.

3. Was aber absolut nicht ging… war dieser schrottiger Raucherbereich… der zu dem die einzige Möglichkeit war – auch für Nichtraucher – zwischendurch ein wenig frische (hihi) Luft schnappen zu können… denn vorne raus durfte man nicht… weil man dann nicht mehr rein kam. Der Bereich hinten war viel zu klein abgesteckt (umzäunt) und eine einzige Unverschämtheit… angesichts des vorhandenen Platzes auf dem Innengelände der hinter den Gittern vorhanden war. Warum muss man die Leute nur so einpferchen. So waren einige im Palladium dann auch extrem aufgeladen und sogar auch ein wenig aggro.

Doch wir haben uns bei dem Konzert und den Bands im Großen und Ganzen sehr wohl gefühlt. Die von Boysetsfire in Eigenregie entstandene Veranstaltung war insgesamt ein gutes Tagesfestival mit einer aufwändige Bühnenshow und tollen Bands. Und sicher war es für so manchen im Hexenkessel im Palladium ein unvergesslicher Abend.

Ein fettes Paket an Fotos vom Festival findet ihr auch hier auf unserer Homepage.