So wars bei Monster Bash 2013 in Berlin: Der Sonntag

31 Bands, 2 Tage, 2 Bühnen, literweise Bier und tanzfreudige Menschen.
Alles das miteinander vermengt ergibt ein Punk-Rock Spektakel der Extraklasse: Das Monster Bash Festival vom 27.-28. April auf dem Columbiagelände in Berlin.

Tag zwei: Sonntag

Das erste, was an diesem Tag beim betreten des Festivalgeländes auffällt, ist die unglaubliche Menge an Rise Against Shirts. Tatsächlich entsteht der Eindruck, dass es sich hier lediglich um eine Rise Against Show, und nicht um ein Festival, bei dem noch zahlreiche andere Bands spielen, handelt.

Die erste Band, die diesen zweiten Tag auf der Bühne des C-Clubs eröffnen, sind Dead End Path. Ein wenig leid tun kann einem die Band schon, schließlich sind sie praktisch alleine im Club, aber auch ich mache mich relativ bald schon wieder auf den Weg zur anderen Bühne, da mir der schlichte Hardcore nicht wirklich zusagt.

Die Opener auf der großen Bühne sind Templeton Pek. Wir auch am Tag zuvor sind bisher kaum Besucher anwesend. Die 3 Jungs aus Großbritannien geben alles, doch es zeigt sich schnell, dass sie auf der kleineren Bühne vermutlich besser aufgehoben gewesen wären.Als der Sänger sich dann mit Bass ins Publikum stürzt, gibt es wenigstens kurzzeitig einen ersten, kleinen Moshpit.

Ohne Pause geht es mit Apologies, I Have None weiter. Eine der Bands, auf die ich mich persönlich sehr gefreut habe! Mittlerweile ist es schon etwas voller geworden und es zeigt sich schnell, dass eine beachtliche Anzahl an Fans der Band anwesend ist. Mit ihrem emotionalen Pop-Punk wissen die vier Jungs zu überzeugen und sind sichtlich erfreut, dass ihrer Songs enthusiastisch mitgesungen werden. Vor dem Songs „Sat In Vicky Park“ bekennen sie, dass sie einen kleinen Teil der Lyrics von einer anderen Band „geliehen“ haben, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelöst hatte. Allerdings ist das absolut Unerwartete passier – Grade gibt es wieder, und zufälligerweise spielen sie einige Stunden später auch noch auf der anderen Bühne des Festivals.

Dann heißt es auch schon: Anstellen für die Rise Against Autogrammstunde. Noch dauert es zwar eine Stunde, bis die Band den Fans mitgebrachte T-Shirts, Poster und Eintrittskarten signiert, aber sicher ist sicher. Das der Ansturm groß ist, zeigt sich schnell. Bis die Band auftaucht, haben sich mehrere Hundert Fans in der Schlange eingefunden.Aufgrund der langen Schlange bleibt nicht viel Zeit für die einzelnen Fans, aber um ein paar Worte mit der Band zu wechseln, hat es zum Glück noch gereicht.

Überglücklich – immerhin hatte ich einige Minuten zuvor den Mitgliedern meiner absoluten Lieblingsband die Hand schütteln dürfen – geht es wieder zurück in den C-Club.Denn dort spielen gerade Far From Finished.

Die Punkband präsentiert dem Publikum ein fantastisches, energiegeladenes Set, doch die einzige Reaktion ist ein Kopfnicken im Takt.

Das Publikum an diesem zweiten Tag scheint grundsätzlich nicht in Tanzlaune zu sein. Die Stimmung ist zwar, wie am Vortag, super, aber wirklich viel Bewegung gab es bisher bei keiner Band. Was eigentlich ziemlich schade ist.Das ändert sich zum Glück schlagartig, als Streetlight Manifesto die große Bühne erobern.Der erste Gedanke ist „Wie viele Leute stehen da jetzt eigentlich auf der Bühne?“, was einige Sekunden später bereits zu „warum hab ich mir nicht schon mal früher was von denen angehört?“ wechselt.Die Band spielt noch das Intro, da hat sich schon (oder auch endlich) ein wunderschöner Moshpit gebildet, der ständigen Zuwachs erhält.Streetlight Manifesto wissen, wie man eine Menge zum Tanzen bringt, und der Ska-Punk macht einfach gute Laune.

 

Nass geschwitzt, aber glücklich, geht es wieder zur anderen Bühne, um einen kurzen Blick auf die Schweden Atlas Losing Grip zu werfen. Letztendlich bleibt es allerdings auch nur bei diesem kurzen Blick. Die Band klingt nicht schlecht, aber überragend sind sie auch nicht.

Stattdessen folgt die spontane Entscheidung, doch mal nachzusehen, was Grade eigentlich für eine Musik machen. Vor allem, da die Jung von Apologies, I Have None bereits während ihres Sets von dieser Band geschwärmt haben.

Und tatsächlich, es lohnt sich!

Schade ist nur, dass fast keiner die Band zu kennen scheint. Tatsächlich stehen nur 4 Personen im Publikum, die überhaupt einen Teil der Texte kennen – die Herren von Apologies…

The Story So Far sind seid einigen Jahren ein fester Bestandteil der Amerikanischen Pop-Punk Szene, und auch wenn ich mich diese Band bisher nie vollständig überzeugen konnte, beschließe ich, ihnen noch eine Chance zu geben. Schließlich entfalten viele Bands ihr volles Potenzial erst, wenn sie auf der Bühne stehen.

Sie klingen gut und spielen ein ziemlich überzeugendes Set, aber als dann vom Publikum lautstark der Refrain des ein wenig sexistisch angehauchten Songs „Daughters“ mit gröhlt, beschließe ich, dass das als Eindruck reicht. Fazit: Kann man sich anhören, muss aber nicht sein.

Langsam aber sicher nähert sich das Wochenende seinem Ende. Auf der Hauptbühne werden nur noch zwei Bands spielen, dann ist Schluss.

Dann Anfang vom Ende leiten Pennywise ein. Die Punkband hat Kultstatus, und seit der Sänger Jim Lindberg nach seinem zwischenzeitlichen Ausstieg wieder zurück ist, ist die Freude die Band endlich einmal Live erleben zu dürfen groß!

Es ist offensichtlich, dass ich nicht die einzige bin die so denkt. Das zahlreiche Pennywise Fans anwesend sind war schon zu Beginn des Tages deutlich zu erkennen – immerhin sind Pennywise T-Shirts an diesem Tag die Shirts, die neben denen der Band Rise Against am häufigsten zu sehen sind.

Die Band spielt Punkrock der Extraklasse, es wird gepogt, mitgesungen, eine Menge Bier verschüttet und es macht schlicht und einfach Spaß. Leider ist das Ganze nach einer Stunde auch schon wieder vorbei, aber immerhin beendet die Band das Set mit ihrem wohl bekanntesten Song „Bro Hymn“.

In der C-Halle wird es immer voller und die Massen drängen immer weiter in Richtung Bühne, während dort noch der Soundcheck stattfindet.

Schon jetzt wird deutlich, dass Rise Against im Gegensatz zu ihrer Headline Tour im letzten Jahr, wieder auf einen sehr schlichten Bühnenaufbau setzen. Es gibt nur ein Banner, und auf die LED-Boxenwände verzichten sie dieses Mal komplett.

Die Tourpause hat der Band offensichtlich gut getan, das Set ist energiegeladen wie schon lange nicht mehr, Sänger Tim McIlrath tobt über die Bühne, und die restlichen Bandmitglieder tun es ihm gleich. Auch gesanglich zeigt sich der Sänger heute von seiner besten Seite. Über die Setlist lässt sich streiten, es werden hauptsächlich die Songs der letzten beiden Alben gespielt, andererseits wird auch „Alive And Well“, ein Song des aller ersten Albums der Band, und Minor Threat (ein Cover der gleichnamigen Band) mit Unterstützung des AC4 Sängers Dennis Lyxzen gespielt.

Nicht die Band, sondern auch das Publikum gibt alles. Die Menge ist ständig in Bewegung, und die Mehrheit der Besucher ist ausgesprochen textsicher. Alles in allem ist es eins der besten Sets, dass ich von dieser Band bisher zu sehen bekommen habe, und vor allem ist es ein perfekter Abschluss für ein fantastisches Wochenende!

 

Wir haben zahlreiche fantastische Bands gesehen (und teilweise auch getroffen), eine Menge netter Menschen getroffen und alles in allem ein wunderschönes Wochenende gehabt.

Danke, Monster Bash

 

 

Die dazugehörigen Bilder gibt es natürlich auch. Und zwar HIER