Dreh dich nicht um der Bardentrend geht um. Überall in Stadt & Land strömen Klänge ohne Strom durch die real real fresh Open Air. Seit ein paar Jahren ist das so.
Früher nannte man das einfach Straßenmusik! Man blieb kurz stehen um zu lauschen und warf nach ein paar Minuten evtl. ein paar Münzen in den offenen Gitarrenkoffer vom Musikus… bevor man dann von dannen weiter zog.
Heute ist alles anders. Heute findet dies nicht mehr nur so mir nix dir nix auf der Straße statt. Heute nennt sich dies auch anders: Unter dem Oberbegriff „Acoustic“ wird bei uns Handmademusik herbei gezaubert. Dabei wird Acoustic auch gerne Akustik geschrieben und ist – außer in Düsseldorf – überall anderswo der bigbämmukuh Trend der letzten Jahre geworden.
Immer mehr – außer in Düsseldorf – wollen Töne ohne Strom erhaschen. Gerne werden diese jetzt nicht mehr auf der Straße sondern viel mehr in geschlossenen Räume los gelassen. Denn da ist es trockener und zu dem Wetter- & Jahreszeiten unabhängig.
Es ist auch nicht sehr aufwendig und man kann dies sogar locker oft auch ohne Bühne und ohne großartiger Lichttechnik diddeldummen. Dafür ist auch keine sonstige Masse an Verstärker-Technik nötig. Meistens reicht ein handwerklich gut gemachter Stuhl / Hocker plus ein Mikro plus ’ne Box. Ja ganz ohne Strom geht eben auch „Acoustic“ nicht… aber ansonsten geht es total fix & flott.
Viele erhoffen sich damit auch flott ein paar Sausemäuse machen zu können oder glauben gar ihr Können hat besonders feine Acoustic. Manchmal dann vertut man sich aber damit. Dabei bedarf gerade Akustik einer guten Stimme… einiger guter Gesangesstunden mit dem Erlernen… einer picobello Atemtechnik und die absolute Beherrschung eines Instruments.
Übrigens alles was draußen stattfindet… ist natürlich immer „Open Air“. Selbst ist es noch so klein oder findet nur auf der offenen Terrasse im Goldfischteich am Garten im Hinterhof bei Tante & Onkel statt. Oder wenn man mit Hund & Monika & seiner Ukulele auf der Parkbank sitzt und an allen ein wenig rum zupft. Open Air klingt einfach mächtig mächtig und dem Feeling nach wie ein „Happy People Foundation Sit-in“.
Acoustic-Konzerte eignen sich übrigens auch hervorragend für sogenannte Wohnzimmer-Gigs. Sind jedem sehr zu empfehlen… denn die sind wie eine „Privatparty ohne Plattenspieler“ aber trotzdem mit viel Musik. Und alle Eingeladenen sind schier begeistern… werden dir ewig dankbar sein und noch 7 Jahre lang von diesem einmaligen Erlebnis zerren.
Doch egal ob drinnen oder draußen Open Air… ob Acoustic-Metall oder Acoustic-Goth oder Acoustic-Folk oder das irre Akustik-Punk (eigentlich in sich schon ein Widerspruch) alles kann „by richtig Marketing“ extrem gut funktionieren & laufen… außer in Düsseldorf. Da laufen eigentlich nur die Hosen & die Broilers very gut und alles das sich so wie die Hosen oder Broilers anhört. Die dürfen sogar Akustik ohne Akustik machen. Ansonsten braucht dann ein Heinzi „an Tagen wie diesen“und „Ist da jemand“ nur noch sturm- & stromlos singen. Bestimmt wird bald irgendwo so eine Stromanbieter-Marketingheadabteilung sicher auch Akustik-Strom anbieten mit Sonderrabatt für Veganer.
Sogar ein Akustik-Clown sammelt mittlerweile mehr dicke Likes als ein Grusel-Clown. Sollte sich so mancher fragt… wo denn zwischen den zwei der Unterschied besteht… ist dies recht einfach: Der eine ist still & schleicht sich leise an… der andere sing! Wem dies alles nun abschrecken sollte… kann sich ja wieder was richtig „Krachiges“ anhören. Die Palette an Live Musikklängen ist vielfältig bunt & groß. Für alle ist was dabei.
Und die weiteren Besuchertrends 2018 wollen wir heute erstmal nicht vertiefen. Nur so viel:
Die absolute Nr. 1 hat sich in den letzten Jahren einfach so wie von selbst entwickelt & lautet:
„Viel Geld für ein fettes Konzert/Festival ausgeben &
anschließend keine 8 Euro mehr für kleine Konzerte zu haben!“
Dazu gesellt sich gerne dann auch Musiktrend Nr.2:
„Alt & groß = supergut!
No-Name-Bands: Ach nee!“
So schön ~ so grausam ~ so pompompom!
[Hinweis zu dem o.a. Geschriebenen: Bekanntlich sind wir ja – die Konzerttouristen – dem Punk & dem Rock sehr zugetan… mögen elektrische Gitarren mit dynamischen & krachigen Sound. Gerne darf alles laut & kräftig sein. Da entstehen meist auch knackige Fotos. Aber wir besuchen auch öfters Akustikkonzerte und einiges finden wir da auch richtig gut… auch wenn es meistens etwas braucht bevor man dort – sinnbildlich – akustisch die Mähne fliegen lässt bzw. den Bart auf & ab hüpfen lässt.]