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So mein Freund! Heute befasse ich mich mit einer Combo, die auf den interessanten Namen „Supermutant“ hört. Eine deutschsprachige Truppe, dessen Musikstil ich als German Indie-Rock bezeichnen würde. Die Texte handeln von Leben, Liebe, Glück, Schmerz. Musikalisch ist hier alles ziemlich hymnenhaft. Manchmal ist es wie Coldplay, manchmal wie Ton Steine Scherben auf Liebesentzug und manchmal wie Cluedo auf Abwegen. Wird vielleicht nicht jedem gefallen, aber wer auf die genannten Interpreten steht, wird für „Supermutant“ auf jeden Fall was übrig haben.
1930 – Es beginnt mit cleanen Gitarren. Die Stimme geht direkt ins Ohr und man kann nicht anders, als seine Lauscher aufmerksam Richtung Boxen zu richten. Der Gesamtsound ist teilweise etwas schwammig weil extrem hall-lastig, was aber nicht unbedingt negativ sein muss. Im Song an sich passiert eine ganze Menge. Ein schönes Songwriting, das gerne ins Detail geht. Schöner Anfang.
Diamant – Ein direkter Übergang. Der Anfang des Songs ist gespickt von schönen Breaks und Drumspielereien. Die Strophe ist wieder eine pure Einladung an die Ohren, sich ganz hinzugeben. Der Refrain geht nicht weniger schlecht ins Ohr. Das Songwriting ist ziemlich hymnenhaft, kommt ziemlich gut. Also, das hat wirklich Potential hier! Top!
Brady Cardia – Eine Midtempo-Nummer, die ein wenig an Cluedo erinnert. Spanischer Rhythmus plus hymnenhaftes Songwriting, kommt gut! Geht wieder sehr gut ins Ohr! Der Text ist ziemlich tiefsinnig, was mir sowieso gefällt, da ich auf tiefe Texte abfahre. Wieder eine ziemlich gute Nummer, die ihren Weg in die Gehörgänge findet. Gefällt!
Luft ist nicht nur – Es geht weiter im gechillten Midtempo Stil. Der Gesang geht wieder leicht ins Ohr, echt radiotauglich. Die Breaks sind das Beste am Song, danach folgen die offenen Akkorde, die einen echt schweben lassen können. Gute Klangatmopshäre, kann man absolut nicht meckern. Der Text ist jetzt nicht so der Bringer, aber davon wird die Welt schon nicht untergehen, gibt ja noch ein paar Songs hier.
Gold auf der Zunge – Interessanter Titel. Mal sehen, was er mir jetzt gibt. Schon mal ein nettes Drum Intro! Es bleibt jetzt aber weiter im Midtempo. Scheint der rote Tempofaden zu sein. Dadurch sind viele schöne Melodien möglich, könnte für meinen Geschmack jetzt aber ruhig mehr abgehen. Der Text ist ziemlich gut, wieder ziemlich tief und der Gesang weiß, wie die ganze Zeit schon, mühelos den Weg ins Ohr.
Cancertwins – Erinnert jetzt teilweise an Ton Steine Scherben, aber auch nur vom Klang her. Der Song an sich wäre sicherlich ganz gut, wenn er anders rüberkommen würde. Klingt mir hier alles einfach zu verhallt. Der Gesang wird langsam aber sicher auch eintönig. Also der Song gibt mir gar nichts.
La Traviata – Es scheint wieder etwas an Tempo zuzulegen. Die Melodien wirken durch den halligen Sound ziemlich schwammig. Der Gesang ist wieder gewohnt hoch, aber wird langsam wirklich etwas eintönig. Zwischendurch ein Gitarrenspiel, das ziemlich disharmonisch klingt. Nun ja, irgendwie scheint hier alles einzuschlafen. Der Anfang des Albums war sehr stark, nach und nach nimmt das nun aber ab. Bin mir aber noch nicht sicher, woran das liegt. Entweder passiert immer nur das Selbe, oder einfach zu viel Gleichzeitig.
Lichterloh – Es bleibt nun unverändert. Ich meine, im Grunde ist das gute Musik. Der Sänger kann richtig was, die Instrumente sind technisch sehr gut eingespielt. Aber da ist noch ziemlich Luft nach oben, und das will auf diesem Niveau was heißen! Ich möchte ja gar nicht negativ klingen, aber auch dieser Song wieder unterscheidet sich kaum von den anderen. Alles geht gut ins Ohr, aber es ist alles einseitig. Das Outro des Songs knallt jedoch wieder richtig schön, hätte länger sein können.
Im Rausch der Liebe – Beginnt mit militärischem Snarebeat. Als Gitarre und Gesang einsetzen, denk ich mir direkt, dass es der beste Song des Albums werden kann. Und das ist auch so! Klasse Nummer! Hier stimmt wieder alles. Der Gesang hätte nicht besser sein können. Der Text geht richtig rein, wir alle können glaube ich ein Lied davon singen, unglücklich verliebt zu sein.
Sopor – Der letzte Song. Klingt ziemlich relaxed. Der Stil bleibt seinem roten Faden durchweg treu. Auch diese Nummer weiß nun wieder sehr zu überzeugen. Hier passiert eine Menge, sowohl textlich und Gesanglich, als auch instrumental. Ein sehr schönes Songwriting. Geht wunderbar ins Ohr und liefert einen schönen Ausklang und Abschluss.
So mein Freund. Das wars mit „Supermutant“. Ich bin hin und her gerissen zwischen „1 A“ und „zu eintönig“. Einerseits ist hier alles sehr harmoniös, die Akkorde sind inspirierend, der Gesang geht voll ins Ohr. Andererseits klingt alles im Gesamten eintönig, also wenn man das ganze Album betrachtet. Dennoch, was hier geboten wird ist absolut hörenswert und ich lege es jedem nahe, der auf offene Akkorde und cleanen Gesang steht.
Trackliste Supermutant – FRVR:
01. 1930
02. Diamant
03. Brady Cardia
04. Luft Ist Nicht Nur
05. Gold Auf Der Zunge
06. Cancertwins
07. La Traviata
08. Lichterloh
09. Im Rausch Der Liebe
10. Sopor– Release ist am Freitag, den 14.12.2012. Vielen Dank an Demba von Grand Hotel van Cleef Musik GmbH für das Promotion-Exemplar
Von Dan von Nameless Magazin