Ni Ju San – Dystopia CD Review

Nach erfolgreichen Konzerten und diversen Tonträgern war es lange Zeit ruhig um die Wermelskirchener Band “Ni Ju San” gewesen. Um so mehr habe ich mich gefreut, das es nach dem letztenInterview endlich ein Lebenszeichen in Form einer frisch gepressten CD gibt, die uns der Gitarrist Andre Schmitz auf dem Postweg hat zukommen lassen.
Ich erinnere mich gerne noch an vergangene Tage, wo auch das eine oder andere mal die Bühne geteilt wurde. Da war es frischer Punkrock, mal mit anspruchsvollen Texten, mal an der Grenze zum alltäglichen Wahnsinn. Und was haben wir jetzt?


Die Frische ist weg, das ist mal ganz klar. Allerdings wird die Frische jetzt auch noch durch “Anspruchsvoll” ersetzt. Also liebe Leser, hier erwartet euch ein musikalisches Schaffen, das irgendwo zwischen melodischen Punkrock und treibenden Metalgitarren liegt.

Aber gehen wir mal die einzelnen Songs durch.

Hallo ist die Begrüßung an den Hörer und geht direkt in die treibende Nummer “frei” rein, die gut nach vorne geht. Mehrstimmige Vocals und eine 1 A Produktion, die sich wie ein roter Faden  durch das gesamte Werk zieht. “Am jüngsten Tag” wird auch die Vielschichtigkeit gezeigt, die dieser 5er aus Wermelskirchen in sich hat. Hier kommt der mehrstimmige Gesang mit einen Hauch “Growls” zum Vorschein, was dem Song eine ganz besondere Note gibt. Auf der einen Seite sagt man Typisch US Punkrock, aber auf der anderen Seite wird mit diversen Stilen gespielt. Ganz großes Augenmerk leg ich auf die Gitarrenarbeit der beiden Saitenschwinger, die anscheinend sehr gut harmonieren. Mit dem nächsten Track “Mythos” wird es etwas ruhiger bzw. schwerfälliger. Das ganze klingt ein wenig nach einer Hommage an die 80er Jahre Hardrockbands, was mir persönlich sehr gut gefällt, weil gezeigt wird, das Rock Musik in allen Facetten niemals langweilig wird. Und der Refrain frisst sich genauso wie die alten Rock Klassiker ins Kleinhirn rein.
Und jetzt kommt wieder das was irgendwie auch den gesamten Punkrock ausmacht. Man muss nicht immer alles bierernst nehmen, so auch diese Nummer über die Weltmetropole Wermelskirchen. Manch einer wird wieder versuchen das negativ als “Lokalpartriotismus” auslegen, aber das sollte einfach ignoriert werden. Trotzdem werde ich behaupten, das die Jungs nicht in Wermerlskirchen sterben werden, sondern in einer wirklichen Weltmetropole, wie Düsseldorf z.B. Und zwar am 29.09.2012 wenn die Jungs ihre CD Live in der BAR 95 präsentieren.
Leider ist die CD jetzt schon fast zu Ende, was ich ganz klar als Faux Pas hinstelle, allerdings haben wir mit ” Leben vor dem Tod” ein spielerisches Highlight. Straight schnelle Nummer, die mit mächtig Druck aus den Boxen pfeffert. Grandioses Arrangement, toller Song Aufbau und richtig gut geeignet für eine “Wall of Death” .

Fazit: Eine super Produktion legen die Jungs hier hin. Musikalisch ist alles auf einen hohen Level, das Artwork der CD ist ebenfalls professionell gemacht worden. Also alles in einem. Ein Spitzenprodukt.
Einziger Wermutstropfen ist die geringe Spielzeit, da hätte ich mir nach der langen Wartezeit ein volles Album gewünscht.