Forever Young Viktoria – Howl Of Protest

Forever Young Viktoria (FYV) sind 4 Jungs aus dem Ruhrpott von denen aber keiner Viktoria heißt.

Sie heißen:
Mirko (Vocals / Electronica)
Stefan (Drums)
Maik (Guitar / Vocals)
Mirko (Bass)
und „forever young“ sind sie… wenn sie
ihren Klang-Geräten Töne entlocken.

Denn ihre Musik ist frisch & klingt sehr statt… und ist ein chaotisches Paket aus Hardcore & sonstigen Metal-Elementen.

 

Die Band gibt es nun seit 2010. Im Januar 2012 veröffentlichten sie ihr Debüt-Album mit dem Titel „THE HARDEST PART OF ENDING IS STARTING AGAIN“.

Nun ist endlich Ende Juli 2017 ihre EP „HOWLS OF PROTEST“ mit 4 Tracks erschienen.
Die 4 Songs auf der EP sind ein echtes Pfund voller Energie. Forever Young Viktoria haben ihrem Album einem großartigen Sound verpasst. Man merkt allen 4 Songs an wie viel Arbeit & Leidenschaft in ihnen steckt: Howls Of Protest ist eine gesunde Mischung aus aggressive Musik bestehend aus Hardcore, Metall und Chaos. Alles sehr frisch & gut hörbar.

Doch leider sind es nur 4 Songs. Allerdings besteht diese EP durchgehend aus vier gleich gute Songs… ach was… jeder der Songs ist für sich großartig & kann auch für sich alleine stehen.
Man ist zwar nach den 4 Songs erstmal froh nun einmal durchatmen zu können… anderseits möchte man aber danach sofort weiterhören & gerne weitere andere Songs lauschen. Leider gibt es keine weitere… also: Okay… dann eben noch mal alles von vorne. Wer auf Hardcore steht… kommt an „HOWLS OF PROTEST“ nicht vorbei. Sie gibt es ja auch für kleines Geld. Absolut empfehlenswert!

Auch das Cover begeistert und ist besonders gut gelungen. Irgendwie passt es sehr gut zu den Songs. Da haben die Jungs von FYV für ein feines Cover Art-Händchen gehabt.

Wir hatten übrigens noch Gelegenheit der Band 7 Fragen zu stellen. Mit diesen sieben A-Fragen… sowie einigen B-Fragen… können wir euch – falls ihr FYV noch nicht näher kennt – hier die Band noch etwas ausführlicher vorstellen:

1. Forever Young Viktoria ist ja ein witziger Bandname.
1a. Wie kam es dazu?
Wir wollten halt keine klassischen Hc-Bandnamen haben. Im Proberaum lag irgendein Magazin herum und wir haben wahllos mit dem Finger auf eine Anzeige für einen Film mit eben diesem Namen gezeigt. Da zu der Zeit eine Olympiade statt gefunden hatte, dachten wir das es passt. Die ewig junge Siegerin- nicht schlecht! Heute sind wir damit ganz zufrieden, weil es die Leute schon etwas verstört. Erwartungen, die vom Bandname ausgehen, werden oft nicht erfüllt, wenn man uns live sieht.
1b. Warum Viktoria?
Die frühere Meisterauszeichnung im deutschen Fußball war ja keine Schale, sondern eine Figur der Siegesgöttin Viktoria. Da wir als Schalker damals mehrfach Sieger waren, passt das zusätzlich ganz gut. Wer will schon eine Schale, wenn er Viktoria haben kann. Außerdem unterstreicht das „k“ in Viktoria unseren deutschen Hintergrund. Leider übersehen das Menschen, die Flyer entwerfen, dies immer wieder. Englisch ist halt cooler. Aber wir nehmen es mit Humor.

2. Wie habt ihr euch kennengelernt?
Stefan und ich (Mirko) machen schon über 20 jahre zusammen Mucke. Maik ist der kleine Großcousin von Stefan und wurde schon in jungen Jahren musikalisch „auf Spur gebracht“. Mirko, der Basser kam dann später dazu. Als Ersatz für Haye, den Ursprungs-Basser, der zurück nach Borkum zog.
2a. Stellt euch doch mal kurz vor!
Ich, Mirko, bin 41 und schreie ins Mic , weil ich zu faul war ein Instrument zu lernen. In meiner Freizeit genieße ich meinen Garten. Stefan ist 39 und spielt schon immer Drums und macht mit Maik, 28, in der Regel die Musik. Mirko,  der Basser, ist 30 und sieht älter aus. Außer Mirko arbeiten wir alle in sozialen Berufen.
2b. Habt ihr vorher in anderen Bands gespielt?
Stefan und ich waren in den Bands „Chorea Dancing Club“ und „The Memory Machine“, Mirko spielte ursprünglich in einer Blues Band, dann in Bands wie „Ashera“ und „From my Hands“. Maik hatte eine Band in Dresden, wo er kurz lebte.

3. Ihr kommt aus dem Ruhrpott.
3a. Hat das Auswirkungen auf eure Musikstil/-wahl gehabt?
Das ist schwer zu sagen, aber der Ruhrpott war schon immer Heimat vieler Metal Bands. In den 90ern war das unser Ding und so ist das dann gekommen. Ich empfehle sich mal die Doku „Trash Altenessen“ aus den 80ern anzuschauen. Da geht’s zwar um Kreator. Aber man kann es sich auch so ähnlich auch bei uns vorstellen. Arbeiterkinder die anfangen im Keller zu rocken.

4. Ihr spielt einen ziemlich heftigen Metal und nennt das „Chaotic Hardcore“.
4a. Was mögt ihr daran?
Es ist halt schön einen Ausgleich zum Alltag zu haben. Und da wir alle genug Power in uns haben, muss der ja irgendwie raus. Chaotisch ist es, da es teilweise dissonant und vertrackt ist. Wir nennen es den „FYV Faktor“. Es muss halt knallen ohne von der Stange zu kommen. Live können die Leute die Songs nicht immer sofort begreifen, die Energie nehmen sie aber alle sofort auf.
4b. Könnt ihr auch ruhiger? Zum Beispiel Metal-Balladen
Wir sind sehr offen, haben alle schon andere Sachen gemacht (Blues, Singer -Songwriter, Electronica und Rap) aber sind hier hängengeblieben. Aber eine Ballade kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Vom ersten Album gibt es einen Song auf Youtube der heißt „Midnight“ der ist ruhig und instrumental. Aber man munkelt, dass es vielleicht bald eine Überraschung gibt…

5. Ihr habt jetzt nur eine EP mit 4 Songs gemacht.
5a. Wie schwer ist es ein Album zu machen?
Es ist relativ schwer, weil man sich nicht wiederholen will. Wir haben auch schon eine ganze Menge von Songs verworfen, weil sie uns am Ende nicht überzeugen konnten. Letztendlich ist es aber auch immer eine Kostenfrage (Studio, Produktion). Ich sehe durch die ganze Internetgeschichte und die damit einhergehende Beschleunigung einen Trend zu 1 Song Veröffentlichungen. Aber da wir dahingehend von der alten Schule kommen, mögen wir halt komplette Alben lieber.
5b. Hat das Geld nicht für mehr gereicht oder fehlten euch weitere Songs?
Wir wollten nach dem letzten Output (Consent to collapse 2014) nicht zu lange warten und die vier Song haben als EP gut funktioniert.

6. Tolles Cover!
6a. Gibt es eine Idee dahinter?
Danke!! Es ist ein über 500 Jahre alte Gemälde und Stefan hat es entdeckt. Es gab ein bisschen Trouble mit den Rechten zur Veröffentlichung, hat aber alles geklappt. Es passt ganz gut, weil es den Wahnsinn und die Zerrissenheit der menschlichen Existenz gut darstellt. Howls of protest thematisiert ja den Konflikt zwischen dem Wunsch der Veränderung und er eigenen Schwäche.
6b. Wo kommt das her?
Das Bild ist von Joos van Craesbeck und heißt „The Temptation of Saint Anthony“ und ist in Karlsruhe ausgestellt.

7. Wie geht es weiter?
Wir spielen jetzt noch ein paar Shows (13.10 im AZ Wuppertal und in Belgien und Bonn)
7a. Ist eine Tour geplant?
Auch das ist nicht einfach, aber ich plane da was für den Frühsommer 2018.
7b. Gibt es schon Konzerttermine für 2018?
Im Januar besuchen wir unsere Freunde auf Borkum. Wir sind da aber auch immer sehr spontan. Wer was hat, soll sich nur melden!

Vielen Dank für das Interview.
Wir wünschen euch viele gute Konzerte & viel Erfolg mit „HOWLS OF PROTEST„.

Facebook / Bandcamp  FYV
Fotos: der nöBär