Rick Barton dürfte dem ein oder anderen noch von den Dropkick Murphys Platten “Do ro Die” oder “The Gang’s all here” ein Begriff sein. Aber vielleicht auch aus anderen Bands wie „Everybody’s Out“ und „The Outlets“. Mit seinen 54 Jahren hat er sich mit „Continental“ noch einmal etwas vorgenommen. Zusammen mit seinem Sohn am Bass und zwei weiteren Musikern, die zusammen das Durchschnittsalter von 19 haben, waren sie von Oktober bis Dezember auf Europa Tour um die erste Platte „All a man can do“ vorzustellen. Unter anderem auch im Düsseldorfer Tube.
Der erste Song „Courious spell“ geht gleich schwungvoll los. Punk Drums, folkige Westerngitarre und darüber etwas Rock’n’Roll der zweiten Gitarre. Der Refrain lässt sich direkt mitsingen. Das ist eine gute Mischung aus Pogues und Dropkick Murphys. Der Sound ist im ersten Augenblick etwas dünn, wenn man vorher durchproduzierte Sounds z.B. der Foo Fighters gehört hat. Aber der Eindruck verfliegt schnell.
„Shine“ nimmt Tempo raus und lehnt sich leicht an Songs der Rolling Stones an. Dem irischen Trinkgelage bietet es trotzdem einen prima Soundtrack. „Downtown Lounge“ lässt ein paar Clash Einflüsse in der Strophe und Ramones im Refrain durchscheinen. Dabei bleibt es aber trotzdem ein eigenständiger Continental Sound. Mit „Red“ wird die erste Hymne ausgepackt. „Hey Baby“ lässt nochmal deutlich werden, dass der Gesang von Rick Barton irgendwo zwischen Mick Jagger und den leichten Intonationsschwächen von Tim Armstrong liegt.
Der Schwung aus „Courisous Spell“ wird erst wieder bei Song 7 („Into View“) aufgenommen. Für meinen Geschmack könnte das Tempo im Durchschnitt auch etwas angezogen werden. Genau das macht „Dogfight“ dann auch 3 Songs später als Irish Country Punk Nummer. Dann geht es aber leider wieder in rockiger Midtempo-Manier weiter. Mein Favorit auf der Platte ist „Wrecking Ball“. Hat mich schon im Intro irgendwie gepackt. Und damit ist die Platte nun endgültig aufgewacht. Sowohl „One Long Hard Broken Dream“ als auch „No Reservation“ gehen dahin, wo ich die komplette Platte gerne gesehen hätte. „Monday Morning“ wäre auch ein guter Opener gewesen.
Typische irische Instrumente wie Fiddle, Banjo oder Flöte sucht man auf „All a man can do“ vergebens. Dafür mischt sich das ein oder andere mal eine Orgel oder ein Saxophon in den Hintergrund. 15 schöne Akkustik-Punk-Rock-Nummern mit leichten irischen Einflüssen. Perfekt für Stout und Whiskey durchtränkte Abende in einer Bar eures Vertrauens.
- Curious Spell
- Shine
- Downtown Lounge
- Red
- All a Man Can Do
- Hey Baby
- Into View
- Let Me Know
- Wide Open Space
- Dogfight
- Time
- Wrecking Ball
- One Long Hard Broken Dream
- No Reservation
- Monday Morning