popNRW-Preis 2019


Zum bereits 8. Mal wurde an diesem Freitag in Köln im Gloria-Theater der popNRW-Preis verliehen, um junge talentierte Musiker aus NRW auf ihrem Weg zu unterstützen. Traditionell wird der Preis in zwei Kategorien aufgeteilt, in „Newcomer“ und „Outstanding Artists“ und ist mit 2.500€ („Newcomer“) und 10.000€ („Outstanding Artists“) eine der höchstdotierten Auszeichnungen in Deutschland. Die dieses Jahr zum ersten Mal öffentliche Veranstaltung wurde von Anja Backhaus moderiert.
Die Auszeichnung als bester Newcomer räumte die Künstlerin Amilli aus Bochum ab. Auch wenn man der gerade einmal 18 Jahre alten Sängerin die Unerfahrenheit auf der Bühne noch deutlich anmerkte, bewies sie bei ihrer Performance durch ihre beeindruckende Stimme, dass sie den Preis zurecht erhalten hat. Eine Mischung aus R&B und Soul, die von Amilli gefühlvoll vorgetragen wird. Eine junge Künstlerin mit Potenzial, von der man in Zukunft sicherlich noch hören wird. Die gilt es beim popNRW-Preis zu finden und zu präsentieren. In der Umsetzung gelingt dieser Anspruch jedoch nur teilweise. Denn obwohl sich der Preis auf die Fahnen schreibt alle Künstler zu unterstützen, bekommen bereits die Zweitplatzierten eine eher schwache Darstellung. So erhalten Drens (2. „Newcomer“) und Love Machine (2. „Outstanding Artists“) zwar die Möglichkeit für eine Medienkampagne, aber nicht die Chance sich an diesem Abend eindrucksvoll zu präsentieren. Ohne Performance wird es schwer fallen den anwesenden Zuschauern dauerhaft im Gedächtnis zu bleiben. Genau wie allen anderen Bands des Abends bleibt auch ihnen als Darstellung nur ein recht lieblos wirkender zusammengewürfelter Zusammenschnitt aus den insgesamt 35 Nominierten.
Zweiter Sieger des Abends wurde in der Kategorie „Outstanding Artists“ der Rapper Serious Klein, der in der Szene bereits als die größte Rap-Hoffnung gilt die Deutschland zu bieten hat. Mit seiner offenen sympathischen Art überzeugte er offenbar nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum im Gloria Theater. Fast fällt es schwer zu glauben, dass es sich hier ebenfalls um ein Talent aus NRW handelt, so perfekt und ungezwungen klingt sein englischer Rap.
Trotz einiger Schwächen dürfte der Abend für die anwesenden Musiker dennoch eine Möglichkeit gewesen sein, gleichgesinnte Künstler zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen, die den Weg zum Erfolg ebnen könnten.
So ist der popNRW-Preis in der Theorie eine großartige Sache, der viele vielversprechende Bands zusammenruft, in der Umsetzung jedoch eher blass bleibt.

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