Open Flair 2016 – Mein persönliches Festival-Tagebuch

Unser fleißiger Fotograf Tobi ist bereits am Freitg den 5.08.2016 angereist, um kräftig beim Aufbau fürs Open Flair mit anzupacken. Am Montag Abend kam ich dazu und hatte so am Dienstag Gelegenheit mir in Ruhe die Umgebung und die Endphase des Aufbaus anzuschauen.

Mittwoch 10.08.2016: Ein gemütlicher Start in den Tag und ab Nachmittag (16 Uhr) ein tolles Musikprogramm.
Den Auftakt machten die beliebten Donots, die schon beim Eier mit Speck als Schlussakt für große Stimmung sorgten und auch hier – diesmal zum Start – alle begeisterten. Beim Open Flair standen sie nur als „Die ?????“ im Programm, denn es sollte wohl eine kleine Überraschung werden. Wie schon beim Eier mit Speck kam die Aufforderung von der Band, dass sich jemand aus dem Publikum ausziehen soll. Diesmal waren es sogar 2 junge Männer, die sich trauten sich nackt auf die Bühne zu stellen, 1 Mann mehr als beim Eier mit Speck. Wird es dann beim nächsten Festival vielleicht etwa 1 weiterer Mann mehr sein? Werden wir dann 3 nackte Männer auf der Bühne sehen ? Wir werden sehen! Wenn ihr beim Eier mit Speck und Open Flair nicht dabei sein konntet, vielleicht schafft ihr’s ja zum nächsten Auftritt von den Donots, ihr werdet es bestimmt nicht bereuen.

Nach den Donots spielten die Sieger des diesjährigen Open Flair Bandcontest „The Tex Avery Syndrome“ aus Frankfurt, die mit ihrer Mischung aus Metal und Hardcore begeisterten. Die gute Stimmung, die mit dem Beginn des Auftritts der Donots begann, hielt an bis zum Ende des Auftritts der letzten Band. Mit WIZO endete Festival Tag 1.

Donnerstag 11.08.2016: Wie am Vorabend durch Flyer bekanntgegeben wurde spielten heute um 14 Uhr „Elfmorgen“
Sie traten als ungeplanter Akt auf der Beck’s Bühne beim Campingplatz auf. Wie ist so ein Geheimgig möglich? „Mit vielen Komplizen“, erzählte der Sänger während des Auftritts. Zu diesen Komplizen gehörten „Die Donots“, „Monsters of Liedermaching“ sowie „Kapelle Petra“, mit deren Backstage-Pässen es die Band letzlich auf die Bühne geschafft hat. Doch zu guter Letzt kam es auch auf die Fans an, die dem Aufruf der Flyer gefolgt sind, denn auch die beste Vorbereitung hat keinen Sinn, wenn am Ende niemand zum Konzert der Band kommt. Die Band hatte zuvor mit einer Dame des Open Flair Teams gewettet ob sie es schaffen aufzutreten. Da die Dame die Wette verloren hat, musste sie im Schrimpskostüm Crowd-Surfen. Ohne Murren löste sie ihre Wettschulden ein und tanzte sogar noch kurz auf der Bühne bevor sie in die Arme der Menge sprang. Danach entdeckte der Sänger im Publikum ein paar Leute, die als Kakerlaken verkleidet waren und lud sie ebenfalls zum Crowd-Surfen ein. Dieser Einladung folgten sie sehr gerne. Ungefähr in der Mitte des Auftritts gab es dann die auf den Flyern angekündigte Schubkarre of Death. Dazu bildete das Publikum zunächst einen Gang in der Mitte. An den Rändern dieses Ganges wurden dann menschliche Schubkarren gebildet, die gespannt auf ihren Einsatz warteten. Ein paar Mal wurde gezählt und um 1 oder 2 weitere Schubkarren gebeten. Als die Wunschzahl der Band erreicht war, begann der Song und die menschlichen Schubkarren rannten mit hohem Tempo aufeinander zu. Natürlich durfte bei dem Auftritt auf keinen Fall der Song „Das Leben ist hart ohne Oberlippenbart“ fehlen zu dem sich viele Fans falsche Schnurrbärte anklebten. Jeder konnte mitsingen und war begeistert. Im Laufe des Konzerts kündigte der Sänger einen weiteren Auftritt am Sonntag um 15:30/16:00 Uhr an.
Gegen Ende des Auftritts machte die Band noch ein Bild, allerdings nicht wie es aktuell Trend unter den Bands ist von der Menge, sondern sie taten so als sei niemand da gewesen und baten dafür alle Fans kurz an den Rand zu gehen, nur ein paar wenige durften sich in die Mitte legen und so tun als würden sie schlafen, wie sogenannte Schnappsleichen. Wer diesen tollen Auftritt verpasst hat, war vielleicht bei der Eröffnungsshow im E-Werk, die zeitgleich zum Auftritt von Elfmorgen stattfand.

Um 16:00 Uhr begann dann das offizielle Musikprogramm, wobei die meisten Acts auf der Seebühne stattfanden. Herauszuheben sind hier „Die Killerpilze“, „Das Pack“ und „Monsters of Liedermaching“, welche viele Besucher anzogen und für große Stimmung sorgten. Abgeschlossen wurde der Tag mit dem Auftritt von Descendents um 1:00 Uhr auf der Seebühne.

Freitag 12.08.2016: An diesem Tag begann das Musikprogramm bereits um 13:00 Uhr.
Ab 14:00 Uhr konnten sich die Kinder bei den Spielaktionen in der Innenstadt und auf dem Open Flair Spielfeld austoben. Außerdem waren viele Walkacts zu finden.

Später am Abend bei den „Bazzookas“ hing lustigerweise deren Banner auf dem Kopf, doch das hielt sie nicht davon ab einen tollen Auftritt hinzulegen. Im Publikum war der riesige Walkact Dundu zu bewundern, der tanzte klatschte und sich sogar zum Crowd-Surfen hinreißen lies. Anschließend kamen alle Blasinstrumentenspieler runter ins Publikum und wurden vom Sänger der Band, der sie als Blasers bezeichnete, aufgefordert eine Polonaise im Publikum anzuführen. „Folgt die Blasers!“, war die wörtliche Aussage, der mit Freuden Folge geleistet wurde.

Samstag 13.08.2016: Für die Kinder gab es bereits um 11:00 Uhr im Kleinkunstzelt Räuber Hotzenplotz zu sehen und ab 12:00 Uhr war das Spielfeld geöffnet.
Sehenswert war an diesem Tag der Auftritt der „Kapelle Petra“, die ja „Elfmorgen“ bei der Organisierung ihres Geheimauftritts geholfen hatten und sogar den Sänger der Band bei ihrem Auftritt mitspielen ließen. Obwohl „Kapella Petra“, wie die Band selbst sagt, normalerweise keine Coversongs von Bands spielen, mit denen sie zusammen spielt, machten sie diesmal aufgrund der engen Freundschaft zu Elfmorgen und des großen Verlangens des Publikums eine Ausnahme und spielten den vom Publikum gewünschten Song „Das Leben ist hart ohne Oberlippenbart“.
Anschließend wurde zu Bands wie „Boysetsfire“ und „The Rumjacks“ abgefeiert, bevor man sich in Masse zu den den 3 großen Acts des heutigen Tages begab. Zunächst sang und feierte man zu „Bosse“, der auch öfters an den Rand der Bühne ging, um den Fans näher zu sein und eine gute Performance abzuliefern.
Danach begab man sich so schnell einen die Füße tragen konnten zur Seebühne zu „Jennifer Rostock“, die wie gewohnt im auffälligen und kurzen Outfit daherkam. Bei dem Song „Kopf oder Zahl“ bat Jennifer 2 junge Mädchen auf die Bühne zu einem Gesangsduell. Eine musste die erste Strophe und den Refrain des Liedes singen, die andere die zweite Strophe und den Refrain. Anschließend entschied das Publikum durch klatschen wer gewonnen hat. Die Verliererin bekam als Trostpreis einen benutzten und unterschriebenen Drumstick, denn es sollte keine wirklichen Verlierer geben. Die Gewinnerin bekam ein unterschriebenes Bass Drum Fell. Anschließend fragte Jennifer nach dem Alter der beiden Mädchen, da sie mit den beiden mit einem Schnaps anstoßen wollte. Eines der Mädchen war leider erst 16 und bekam daher statt Schnaps Wasser.

Nach dem Auftritt von Jennifer Rostock marschierten alle gemeinsam zurück zur HR-3-Bühne, um „Die fantastischen Vier“ zu bewundern. Ein Fußmarsch, der sich lohnte, da die Fantas einen fantastischen Auftritt hinlegten und die Menge begeisterten. Wer danach des Feierns noch nicht müde war, konnte noch auf der Freibühne den Auftritt von „Jaya The Cat“ oder auf der Seebühne den Auftritt von „J.B.O.“ mitnehmen, letzterer ging bin 2:00 Uhr nachts.

Sonntag 14.08.2016: Der lezte Tag des Festivals.
Für die Kids begann er um 11:00 Uhr mit Janosch im Kleinkunstzelt und ab 12:00 Uhr war zum dritten und letzten Mal bei diesem Festival das Spielfeld geöffnet. Um 13:00 Uhr begann der letze musikalische Marathon dieses Festivals. Zwischen den Highlights auf der Freibühne, wie „The Tips“, „Zebrahead“ und „Liedfett“ und denen auf der HR3-Bühne, wie „Royal Republic“ und „The Hives“. lag nur ein kurzer Weg, so dass man sich alle anschauen konnte, wenn man wollte. Wer Lust hatte genoss am Nachmittag das 2. Geheimkonzert von „Elfmorgen“ auf der Becks Bühne beim Campingplatz.

Es war wieder mal ein rundum gelungenes Festival mit klasse Bands, die tolle Konzerte lieferten aber auch mit einigen Ausfällen (leider!).
Open Flair ist immer eine Reise wert. Tobi hat jede Menge Fotos gemacht und wir haben uns fest vorgenommen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.