Das Golzheim-Fest hat so sein eigenes „Sommer-Feeling“…. so am Rhein unter der Brücke vom Theodor.
Ein jeder darf da hin und unter der Brücke stehen oder auch gerne auf dem Rasen sitzen… gerade wie er/sie/es möchten… und der Musik lauschen.
Und die Bands spielen auf einer Bühne unter der Brücke… mit Blick auf den Rhein… und auf die andere Rheinseite… und man sieht den Turm & sogar auch noch die schicken Häusken vom Medienhafen. Aber die andere Rheinseite & der Medienhafen ist total egal… hier unter der Brücke schwimmt der Fisch. Und nette Menschen sind auf dem Golzheim-Fest sowieso da – sogar mehrere Generationen auf einem Schlag. Alles sehr relax hier – es kann dir sogar passieren… dass du dich zeitweise… wie eine halb ausgetrunkene Flasche Lambrusco ohne Strohhalm fühlst…. je später der Tag zum Abend wird.
Die Macher vom Golzheim-Fest durften dieses Jahr also wieder loslegen… nachdem das Fest letztes Jahr irgendwie inne Rhein geplumpst ist… und nicht mehr rechtzeitig trocken wurde. Doch dieses Jahr ist die Welt wieder in Ordnung und es darf musiziert… getrunken & getanzt werden. Und natürlich wieder ohne Eintritt – umsonst & draussen. Nur der jetzige frühzeitiger Termin (nicht mehr erst im September)… nun am 23./24. Juli… mitten in den Sommerferien & auf der anderen Seite die „Grande Kirmes“… hat sicher paar Besucher gekostet… denn vor 2 Jahren war es vor der Bühne voller… und das lag ganz sicher nicht an den diesjährigen Live-Acts. Denn die Macher haben eine wundervolle Line Up zusammengestellt.
Von allem war für alle was dabei… und trotzdem passte alles herrlich zusammen.
Los ging es mit den ‘Jungs von LONE SiDE DiMENSiON.
Die durften als erste gleich um 15.oo Uhr ran. Und legten ordentlich los. Mit ihrem poppigen Britrock hatten sie gleich die Aufmerksamkeit der Anwesenden.
Auch SUZAN KÖCHER überzeugte mit ihrem Folk-Rock.
Ihre schön-wunderbare Stimme ist wie geschaffen für dieser Art von Wüstenrockmusic.
Mit ihrer Band spielte sie den Twang wie eins Tito & Tarantula… denn in ihrer Musik steckt viel staubiger Country mit einem Hauch von Melancholie drin.
Würde sogar Lucinda Williams gefallen… wenn sie mit ihren „ Car Wheels On A Gravel Road“ durch die große amerikanische Wüste fährt.
Auf ihr erstes Album darf man gespannt sein.
MAiiAH & THE RHYTHM ‘n’ SHAKE kommen aus Düsseldorf & sind Rhythm n Blues & Soul & Jazz pur… mit viel Power & viel Bühnenerfahrung.
Man kann sie auch öfters auch „Em Pöötze“ in der Düsseldorfer Altstadt live erleben.
XYLAROO sind Holly & Coco Chant und eine der Überraschungen hier auf der Golzheim-Bühne. Die Schwestern kommen aus Papua New Guinea. 2 Stimmen & 1 Gitarre & 1 fettes WOW. Ihre Musik nimmt einen gefangen und ihre Stimmen klingen irgendwie verdammt schräg. Da ist dem Golzheim-Fest aber eine feine musikalische Perle ins Nest gegangen.
Was soll man noch zu LOVE MACHiNE sagen. Dass sie irgendwie aus der Vergangenheit kommen… dass ihre Musik sehr viele Einflüsse aus dem Krautrock der 60er hat… und auch Zappa & Fela Kuti grüßen lassen. Dass sie einen in ihren Bann ziehen… und dass sie ein „Tier“ am Mikro haben (ist so Marcello!)… der mit vollen körperlichen Einsatz über die Bühne wirbelt.
LOVE MAchine sind ein Fest für alle… vor allem für die… die zu dieser Musik aufgewachsen sind.
Die 4 Jungs von BLACKBERRiES sind irgendwie auch eine psychedelische Band…
und passend daher auch gut nach Love Machine. Auch sie webten einen neo-psychedelischen Zauberteppich.
Irgendwie sind wir musikalisch in die Zeit geraten… wo junge Musiker die Musik der alten entdecken und diese mit ihrer eigenen frischen Ästhetik spielen. Frisch im Mai erschien nun ihr Album-Zweitling „Greenwich Mean Time“.
Anschließend gab es noch gemeinsam mit Love Machine die große psychedelische Klangweltsause auf der Bühne.
L.A. (Lookman Adekunle) SALAMi kommt aus London und begeisterte mit seiner Stimme. Mit seiner Mundharmonika & Gitarre spielte er eine Art von Street-Folk… zu der man verweilen und die man ruhig genießen konnte. Seine“ Lyrics rufen die sterbende Glut eines Lagerfeuer am Ende des letzten Wochenende im Festivalsaison hervor“… behauptet man. Demnächst kommt ein neues Album von ihm… dann möge man sich selbst überzeugen.
Und dann kam Carmen Brown mit Ihrem Projekt GATO PRETO auf die Bühne – und kickte alles. Diese Musik mit ihrem Grooves aus Afro-Beats & südamerikanischen Rhythmen inkl. Gumbia-Einflüsse ging sofort in die Beine.
Und natürlich sorgten auch ihre futuristischen Outfits für einige Hingucker.
Zum Abschluß überzeugten die 4 CHUCKAMUCK aus Berlin mit ihrer Musik zwischen Garagenpunk… Rumpel-Rock’n’Roll & Hillbilly inklusive ihrer deutschen Texten. Tolle Bühnenpräsenz & ein klein bisschen Chaos.
Und dann war Feierabend auf der Bühne.
PS: War auch gut so… denn die Speicherkarte war auch voll. Heho