Eier Mit Speck 2015

Das kleine kultige Festival in Viersen geht in die 10. Runde. Trotz des Jubiläums ist nicht alles glatt gelaufen. Das schlechte Wetter hat aber viele Festivals diese Woche auf eine harte Probe gestellt.

Donnerstag – Tag 1:           

Um halb neun haben wir uns schon mit alten EmS Hasen getroffen. Das wird mein erstes Eier mit Speck. Tobi, unser Fotograf hat all die Jahre nur einmal ausgesetzt. Die Bändchen gab es zwar schon um 9 aber das Müllpfand Band noch nicht. Das gab es erst um 10. Die anderen Stellen haben auch erst um zehn geöffnet. Es ging alles nur recht langsam voran.
Irgendwann haben wir es dann auf den Platz geschafft. Die Zelte sind schnell aufgebaut und nun gehen wir zu einem Geschäft der etwa 20 min entfernt ist, um noch den Rest Proviant zu kaufen.
Zurück auf Platz 2 sind bereits viele Plätze belegt.
Am Abend gibt es dann den ersten Warm up Gig. Rancid treten zwischen Platz 1 und 2 auf. Sie covern sehr viele coole Songs und die meisten kenne ich sogar. Das finde ich klasse. Es ist wohl auch bekannt, dass sie gerne die Ärzte covern und das ist einer meiner Lieblingsbands. Das Publikum geht bereits gut ab und ich gehe mit.
Danach spielt nocht ein DJ.
Die Toiletten hier sind meist chemisch. Aber auf einem Platz gibt es auch welche mit Wasserspülung.

Freitag – Tag 2:

Um 14 Uhr ist Einlass auf das Festivalgelände. Da haben wir eine Stunde Zeit uns alle Stände anzusehen. Es gibt einen Klamottenladen der mir aber ein wenig zu bunt ist und natürlich auch einen Laden von EmS selbst. Die T-Shirts stehen im Jahr des 10 Jährigen Jubiläum, also mit einer großen 10 auf dem Shirt und kosten zwischen 15 und 35 € die Sweats.

1 Wertmarke kostet 2,50 Euro, damit bekommt man ein Getränk. Seltsam die meisten nehmen aber Bier, ich genehmige mir dafür einen schönen Veganen Döner. Es gibt noch viele andere Leckereien…
Für 1 bis 3 Wertmarken bekommt man Essen. Es gibt Haribo (lebens notwendig!), Crêpes, Fritiertes, Veganes, Burgergrill und Cocktails. Zigaretten werden auch verkauft.
Im Bühnenbereich gibt es keine Wellenbrecher und zwischen Technik und Bühne ist genug Platz. Insgesamt ist es hier etwas kleiner und übersichtlicher als beim Ruhrpott Rodeo.
Die Bühne ist mittelgroß und darüber hängt sehr beeindruckend die Lichttechnik. Sieht toll aus.
Heute knallt auch die Sonne nicht mehr und für morgen ist bereits viel Regen angesagt.

Ersteindruck vom Fotografen: Alles okay hier!

Die Leute stehen bereits in der ersten Reihe und sitzen auf dem Rasen vor der Bühne sitzen oder stehen an den Stehtischen vor den Fressbuden.
Der Veranstalter Tappi sagt alle Bands kurz an.

Gorilla Taxi
Obwohl sie die erste Band des Tages sind, ist der Platz schon gut gefüllt. Das Publikum wird dann auch gleich bei dem schnellen Rock mitgerissen.

Powder for Pigeones
Bei dem Namen war ich ziemlich misstrauisch, ob es mir gefallen würde. PFP sind eine sehr kraftvolle Metall Band auch wenn sie  nur zwei Musiker sind. Am Schlagzeug powert eine Frau. Wunderbar.

Cyrcus
Am Publikum kann man gleich sehen, wer nun auftritt, weil nun einige Masken und Clownsköpfe auf Stangen aufgetaucht sind.
Cyrcus waren auch schon im ersten Jahr dabei und sind nun zum Jubiläum wieder dabei. Sie machen bekanntlich Metal und ihre Ansagen sind auch immer lustig. Man sieht wie viel Spaß sie dabei haben. Sie fordern uns auf, wir sollen eine „Wall of Love“ machen und  nicht „of Death“ und auf uns zustürmen und und dann aber bitte umarmen und nicht treten. Ich hab sie schon vorher live gesehen und fand sie jetzt aus der ersten Reihe noch besser.

Adam Angst
Adam Angst kenne ich auch schon vorher, aber nur vom Album. Ich freue mich riesig die jetzt live zuerleben. Der Sänger Felix Schönfuss hat die Band erst 2014 gegründet, aber er spielt auch noch bei Frau Potz und ist auch mit denen unterwegs. Es macht Spaß ihm zu zusehen wie er aggressiv in sein Mikrofon schreit, vorallem bei: „Ich bin Jesus Christus“ und sich dabei in den Schritt fasst. So sind sie halt, die Frontmänner, grins. Allerdings finde ich, hätten sie seine Stimme etwas lauter auspegeln können. In der ersten Reihe habe ich zumindestens nicht viel vom Text verstanden, obwohl ich recht textsicher bin. Beim letzten Lied ist er dann noch zu uns ins Publikum gekommen. Ich hoffe, ich sehe ihn vielleicht nochmal live, er macht ja im Herbst eine Tour. Auch wenn einige Leute seine alte Band besser finden, kann man ja auch trotzdem den neuen Kram auch gut finden.

Rakede
Vor dem Auftritt der Band hat Tappi, der Veranstalter, uns noch vor dem schlechtem Wetter welche in der Nacht kommen soll, gewarnt.
Rakede ist so ein Elektropop Ding. Die Bässe wummern ganz gut, aber ist nicht wirklich mein Geschmack. Die Masse vor der Bühne teilt sich, wohl weil einige jetzt eine Runde essen gehen, aber auch weil einige anfangen zu tanzen. Jedenfalls klingen sie live besser, als das, was ich auf YT gesehen und gehört habe.

Soulfly
Sehr guter Metal und gute Stimmung. Sind ja auch alte Hasen im Metalgeschäft. Das Publikum hat nun auch von dünnen Hipstern zu kräftigen Metallern gewechselt. Obwohl ich anmerken muss, das Soulfly ein verdammt großes Selbstvertrauen haben, da sie uns mehrfach Soulfly singen/ schreien lassen haben. Sie haben mir trotzdem sehr gefallen.

Kadebostany
Diese Band ist auch so ein Elektro-Ding, aber ganz anders als Rakede. Es ist sehr künstlerisch. Das liegt vorallem an der Untermalung der Musik mit der Lichtshow durch mehrere Beamern. So wird oft auf zwei weiße Fahnen etwas anderes projiziert oder es erscheinen Lichtmuster.

The Subways
The Subways waren gigantisch. Das Highlight des Tages. Tappi, der Veranstalter sagte bereits bei der Ankündigung der Band, dass sie eigentlich viel zu groß für das Festival wären. Aber das spricht nur für die Band. Das Publikum stand dichtgedrängt wie nie und war auch in bester Stimmung. Der Höhepunkt war natürlich ihr Song „Rock n Roll Queen“. Nun, das konnte ich sogar mitsingen. Es ist außerdem erstaunlich wie gut der Sänger und die Bassistin deutsch sprechen und sie sagen uns auch, das es ihnen hier sehr gefällt.

Danach haben wir noch den Abend mit quatschen ausklingen lassen. Bin gespannt was mich am nächsten Tag erwartet.

Samstag – Tag 3:

Der Samstag beginnt sehr nass. Wir stehen um 12 Uhr beim Einlass, da wird uns aber gesagt, dass aufgrund der Wetterlage, der Einlass verschoben wird, und zwar auf 16 Uhr wegen einer Unwetterwarnung. Wir konnten das Unwetter auch schon gut spüren. Es war zwar dann ok gewesen, aber Sicherheit geht vor. Und es war ja auch sehr unberechenbar gewesen und es hätte hier bei uns auch schlimmer kommen können. Kurze Zeit später sollten dann auch die Pavillons auf den Campingplätzen abgebaut werden.

Um 16 Uhr erfolgte dann eine weitere Verschiebung. Erst auf 18 Uhr, dann nochmal bis 19 Uhr. Dann ist aber doch noch Einlass. Trotzallem hatte ich keine Angst und ich war ja auch unter netten Menschen.

Neben den Bands die vor 17 Uhr spielen sollten und nun nicht mehr spielen, haben auch die Donots abgesagt. Sie kommen wegen dem Unwetter nicht aus Münster raus. Das ist sehr schade und hat den meisten, die sich auf sie gefreut haben, überhaupt nicht gefallen. Aber die Tageskarten durften wieder zurückgegeben werden oder gegen Tageskarten für morgen getauscht werden. Tappi und sein Team haben aber alles im allen einen guten Job gemacht und für die Wetterbedingungen können sie ja nichts für.

The Intersphere
Haben mit ihrem Rock geschafft, dass, trotz des schlechten Wetters, das Publikum wieder etwas munterer wurde. Mir haben sie gefallen.

The Godsized
Diese Metalband war eigentlich auch schon auf dem Rückweg, aber als die Donots absagen mussten, konnten sie, da sie bereits da waren, das Programm wieder auffüllen. Da bin ich auch wirklich froh drüber und damit bin ich nicht alleine, denn alle gehen zu ihrer Musik gut ab.

Kensington
Die sind wohl gerade eine große Nummer in der Niederlande, wie auch Tappi ankündigt. Und er hat recht. Das Publikum ist plötzlich voll von netten Menschen aus Holland, die bei den Rock-Pop Songs kräftig mitsingen. Sie machen eine gute Show, aber mir ist das dann doch ein wenig zu pop lastig, aber durchaus anhörbar.

Nosliw
Das ist eine deutsch-sprachige Reggae Band. Nachdem ich ein Video von ihnen auf Youtube gesehen hatte, habe ich mich auch auf die Band gefreut. Doch da wir bereits mittags die Zelte abgebrochen haben und wir deshalb nach Hause fahren müssen, würden wir den letzten Bus nicht mehr bekommen. Ich hoffe ich sehe ihn ein andermal wo anders.

Sonntag – Tag 4:

Das Wetter ist super (gottseidank) und für die Leute die etwas später kommen ist auch die Schlange zum namengebenden Eiern mit Speck super lang. Leider muss man auch ziemlich lange anstehen, wenn man bloß auf das Gelände will.

Jay Jay
Da die meisten noch anstehen als der erste Act des Tages anfängt, wird es nur langsam voller. JayJay macht deutschsprachigen Rap mit Texten, die sich auch mal auf anderen Wegen bewegen als das immer gleiche Gangster getue.
Am Ende war jedenfalls gute Stimmung vor der Bühne. Vor allem ist er bei etwa 30 extrem gut angekommen und hat sich von der Gruppe nach Ende noch herumtragen gelassen. Ein Gruppenfoto gab es auch noch.

Tausend Löwen unter Feineden
Unter Tausend Löwen unter Feinden konnte ich mir gar nichts vorstellen. Es ist deutscher Hardcore. Wenn die Texte zu den Ansagen passen, müssten sie sehr sozialkritisch sein. Das gefällt mir sehr gut. Ich kenne mich in dem Genre nicht so gut aus aber die meisten anderen singen wohl nicht über Konsumkritik und ähnlichem.

Buster Shuffel
Buster Shuffel hat mit ihrem Oi Ska das Publikum zum tanzten gebracht. War auch bitter nötig, da es ja bereits Sonntag war und sie nun die erste Ska Band des Festivals waren. Auf dem EmS sind ja meist mehrere Ska Bands vertreten.

Red City Radio
Jetzt tritt Red City Radio auf. Die einzige amerikanische Band auf dem Festival und sie machen Punk. Das Publikum hat sich leider etwas gelichtet. Das verstehe ich nicht wirklich, weil was sie machen find ich super.

Skinny Listeners
Ich hatte bereits ein Video von Skinny Listeners auf Yt gesehen und das fand ich alles andere als gut, eher langweilig. Doch was sie hier auf der Bühne abgegeben haben hat mich und auch dem Rest des Publikums überzeugt. Spätestens als sie aus einem großen Krug etwas Hochprozentiges ausgeteilt haben. Danach wurde auch noch Standards durchs Publikum getanzt. Es war immer noch Folk aber meist schnell gespielt und außerdem ist die Sängerin sehr sympathisch. Das ist dann wohl der Grund warum man auf Festivals geht: Horizonterweiterung.

Itchy Poopzkid
Für Itchy Poopzkid haben sich schnell die Fans in der ersten Reihe versammelt. Das wird auch einer meiner Höhepunkte von EmS. Leider regnet es aber bereits seit den Skinny Listeners, doch die Stimmung ist trotzdem mehr als super. Publikumsbeteiligung, das schreiben die ganz groß. Ich war eine der Glücklichen, die eine Gitarrenkiste mit dem Dunkelhaarigen tragen durfte.

Wir haben natürlich auch gesungen, aber auch gesprungen wie Blöde. Kleidungsstücke herumgewirbelt. Uns hingesetzt und und und.
Die drei waren super drauf. Sie sind glücklich hier spielen zu können, da sie gestern bereits bei einem Festival wegen dem Wetter abgesagt wurden. Sie haben alle möglichen Lieder gespielt, die ich so kenne und ich kann sagen, dass ich mich schon sehr auf den Herbst freue, weil ich da schon Karten habe und sie dann noch mal sehen kann. Dann aber zum Glück im trockenen.

RotFront
Die nächste Band, Rotfront fand ich, bei Youtube gar nicht so schlecht. Und sie sind auch nicht schlecht. Die Band ist recht groß, viele Musiker nicht nur die üblichen drei bis fünf Verdächtigen. Es gibt auch Blasinstrumente und einer der rappt. Es ist eine bunte Mischung.

Am Anfang war das Publikum noch etwas verhalten aber Rotfront haben uns schnell zum mitmachen gebracht. Wenn man aufhört mit zuspringen wird es einem ohnehin sehr schnell kalt. Ich trage leider immer noch die nasse Stoffjacke und freue mich auf trockene Sachen.

H Blockx
Jetzt kommt der letzte Hauptact H Blockx. Ich kenne eigentlich bloß ein Lied und das weil es im Radio läuft. Mal sehen wie sie live so sind. Kurz bevor es anfängt werden Luftballons verteilt. Tappi bedankt sich noch, dass wir beim Unwetter so cool waren und dass wir die Luftballons im ersten Refrain fliegen lassen sollen.

Die Band fängt auch gleich mit dem einzigen Lied an, das ich kenne. Das Lied danach klingt ähnlich. Das Publikum hat ihren Spaß und ich hab jemanden anderem in die erste Reihe gelassen, denn ich hab mich ganz vorne nicht so wohl gefühlt. Ich habe aber den Eindruck das die Band sonst gut ankommt.

Obwohl der Samstag nicht ganz optimal war, leider nicht alle Bands gespielt haben und das Wetter zeitweise sehr mies war, werde ich nächstes Jahr wohl wieder kommen und das gerne. Die Stimmung vor und auf der Bühne war meist mehr als super. Auf den Campingplatz ohnehin.

So, das war mein Bericht über das Eier mit Speck Festival und ich hoffe, ich konnte euch ein wenig einblick über das zehnte mal geben.

Hier sind alle Fotos des Festivals zu finden.