Endlich wieder auf dem Lieblingsfestival – Hurricane Festival 2012

Endlich sollte es wieder zum Hurricane Festival gehen und wie immer war das Datum schon lange vorher rot im Kalender markiert. Aus den Jahren zuvor fuhren wir nicht allzu früh los, ein Fehler, wie wir später noch feststellen werden würden. Um kurz nach 12 Uhr machte ich mich mit der S-Bahn Richtung Friedberg, dort sollte ich dann gegen 13 Uhr von Kathy eingesammelt werden. Wir beide waren irgendwie noch gar nicht so richtig in Hurricane Stimmung, obwohl wir uns immer nur genau an diesem Wochenende sehen. Die Fahrt wurde überbrückt mit Chips, in meinem Falle Bier, und Gesprächen was so seit dem letzten Jahr so alles passiert ist. In Hannover sammelten wir noch Mart am Hauptbahnhof ein und dann hieß es endgültig: Hurricane, here we come! Langsam wurde es uns auch endlich bewusst. Endlich am Parkplatz angekommen, merken wir, dass wir schon wieder auf dem Parkplatz waren, der am weitesten vom Green Camp weg war, also alle möglichen Ordner gefragt, wie wir zu P4 kommen, kurz noch Pinkelpause gemacht und nach etwa 20 Minuten befanden wir uns genau auf der anderen Seite des Festivals, dort war dann erst mal die große Suche angesagt, Laura sollte nämlich Zeltstöcke von mir bekommen und Anika hätte ohne uns keine Unterkunft, zum Glück lief alles reibungslos ab, wir holten unsere Bändchen ab und standen vor dem Green Camp, welches auch schon bevor dieses eingeführt wurde, unser Camp war, aber was war passiert?! Statt der üblichen Wiese war die Fläche dieses Jahr eine reinste Staubfläche, die sonst immer auf dem anderen Campingplatz war, aber gut, sollte uns nicht daran hindern einen Platz für zwei Zelte zu finden. Doch hier wurde uns klar, dass wir viel zu spät losgefahren waren, die Plätze waren schon gefüllt mit Zelten und Unmengen an Pavillions, so brauchten wir mindestens noch eine Stunde, bis wir endlich unsere Zelte ablegen konnten.

Green Camping ist anscheinend voll im Trend. Nachdem die Zelte standen und alles wichtige verstaut war, machte ich mich auf den Weg zum Partyzelt um mich dort mit einem Kumpel zu treffen, doch statt ihm traf ich Sabrina. Wir schauten zusammen das Fußballspiel zu Ende (keine Ahnung mehr, wer gespielt hat) und gingen danach zur Red Bull Bühne, denn nach dem Fußballspiel sollten dort Madsen einen Geheimgig spielen. Allerdings war der Gig gar nicht so geheim gewesen, der Ansturm war rießig, was dazu führte, dass schon nach den ersten Songs die Bolzen in den Gittern brachen, die Securitys waren also vollkommen damit beschäftigt, dass nichts schlimmeres passierte.  Nach dem Auftritt verabschiedete ich mich von Sabrina und machte mich auf den Weg zurück zum Zelt, dabei kam mir eine Gruppe entgegen, die erst gerade ankam. Einer trug ein boysetsfire T-Shirt, da ich meinen bsf Pulli anhatte, liefen wir grinsend aneinander vorbei, wie schön es doch ist wieder Leute mit gutem Musikgeschmack um mich zu haben. Gerade am Zelt angekommen bekam ich die Nachricht von Kathy, dass Miri gerade am Campeingang angekommen ist, also nochmal zurück und Miri abholen, ihre Sachen ins Zelt geschmissen, machten wir uns dann zu viert auf den Weg zu ihrem Auto um die restlichen Sachen zu holen, leider hatte Miri kein Glück und musste auf P3b parken, auf dem Weg wurde mir mal wieder bewusst, wie groß das Gelände eigentlich war. Wieder am Zelt angekommen und um ein paar Bierdosen leichter, fielen wir dann alle in unsere Zelte. Am nächsten Morgen wurden wir dann auch schon relativ früh wieder wach, denn es war eine Mörderhitze im Zelt, es ging ein weiteres Mal zu Miris Auto und danach dann in die Scheeßeler Innenstadt und wir trafen natürlich endlich Alisa, Laura, Leon und deren Gruppe, so wussten wir, wo sind campten. In der Stadt rannten wir erst mal in eine Gruppe älterer Damen und hörten sie nur meckern „Bin ich froh, wenn die ganzen Assis am Sonntag wieder weg sind!“ Miri und ich grölten dann natürlich aus Prinzip hinter. Im Edeka dann also noch schnell Obst und Babybrei geholt, alles im Zelt verstaut und dann machten Miri und ich uns schon auf den Weg zum Festivalgelände.

Und hier gings schon los, die einzige schlimme Überschneidung für mich: La Dispute und Bombay Bicycle Club, doch da Royal Republic genau wie Bombay Bicycle Club auf der Green Stage spielen sollten, lief ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge den anderen hinterher, denn auch das Hurricane ist ein Dorf und man trifft immer bekannte Gesichter. Miri und ich versuchten so etwas wie einen Moshpit bei Bombay Bicycle Club zu starten, doch irgendwie waren die Leute um uns rum nicht so begeistert davon, erst gegen Ende fingen auch ein paar Jungs neben uns sich an zu bewegen, doch irgendwie wollten sie uns nicht dabei haben uns drängten uns immer raus, na gut, dann eben wieder zu zweit! Während der Umbaupause bahnten wir uns dann einen Weg zu den vorderen Reihen und befanden uns dann in der dritten Reihe, genau in der Mitte. Doch schon sobald Royal Republic die Bühne betraten, rastete das Publikum total aus, ich hab mich dabei im Moshpit zweimal hingelegt und war jetzt schon über und über braun geworden, ehh mit Staub bedeckt. 😉 Außerdem wurde mir mein Gummi von meinem Stab im Ohr rausgezerrt. Broilers haben wir uns dann von ganz hinten von der ersten Welle angeguckt, waren ganz gut, aber nicht so meine Sache. Nach den Broilers ging Miri dann erst mal duschen und dann zum Fußball. Jenny und ich gingen erst mal zum nächsten Piercingstand um mir einen neuen Gummi zu besorgen, danach trafen wir nahe der Blue Stage bekannte Gesichter von Jenny, dabei guckten wir uns eben Casper von ganz hinten an, was da echt für Massen ankamen, als der Auftritt fertig war. Danach verabschiedete ich mich auch vom Rest, denn die wollten auch Fußball gucken und ich machte mich alleine auf den Weg, doch ohne Timetabel wusste ich erstmal nicht genau, wo ich überhaupt hin musste – spielten The xx oder Hot Water Music zuerst?! Also ging ich erst zur Red Stage und quatschte dort ein Mädchen an, ob sie ein Timetable hätte, und so tauschte ich ein paar Schlucke von meinem Saft gegen ein Blick auf den Timetable und merkte, dass ich zu der Uhrzeit falsch an der Red Stage war. Kurz daraufhin kam ein Typ zu uns und meinte nur „Ey, boysetsfire sind so unglaublich gut!“, zu dritt haben wir uns dann noch über boysetsfire, wo wir sehen und auf welchen Festivals wir noch sind, geredet und dann machte ich mich auf den Weg zur Green Stage dort angekommen, dauerte es noch etwa 15 Minuten bis zum Beginn. Trotzdem fand einen Platz ganz vorne in der zweiten Welle und kam direkt mit einem Mädchen ins Gespräch, wir beide freuten uns wie Kinder über The xx und feierten jedes Lied ab. Unglaublicher Auftritt! Höhepunkt war die Durchgabe zum 1:0 für Deutschland. Dabei muss man sagen, dass The xx immer sehr auf den Auftritt fixiert sind und eine gute Performane abliefern, das Publikum soll einfach nur die Musik genießen. Bei der Durchgabe brach das komplette Publikum in Freudeschreie aus und Oliver konnte sich auf der Bühne nicht mehr halten und lachte – er LACHTE! Nach dem Auftritt war es dann eigentlich Zeit zu Hot Water Music zu gehen, doch ich wollte nicht schon wieder alleine irgendwohin, also schloss ich mich meinen neuen Bekannten an, wir gingen zusammen Pommes essen, danach suchten wir uns einen schönen Platz um The Cure genießen zu können. Eigentlich kannte ich nur Just Like Heaven, trotzdem tanzten wir alle zusammen. Nach The Cure musste ich mich allerdings doch noch alleine zur Blue Stage, aber wie gesagt, auch ein Festival ist ein Kaff und so traf ich Henne uns Saskia, die ebenfalls zu The Stone Roses wollten. Lange blieben wir allerdings nicht an der Blue Stage, wir froren allen und wollten nicht schon am ersten Tag völlig kaputt sein. Auch wenn meine Stimme davon nicht begeistert war und eigentlich schon an dem Tag flöten gegangen ist. Zurück im Zelt gönnten Miri und ich uns dann noch ein Erdnussbuttertoast und gingen dann schlafen. Am nächsten Morgen ging Miri schon früh Jenny besuchen, Kathy und Anika gingen zum Festivalgelände und ich beschloss dann mit Alisa und Laura einkaufen zu gehen, also schon wieder in die Stadt, auf dem Rückweg beeilte ich mich dann doppelt, weil ich wollte unbedingt The Floor Is Made Of Lava gucken, mal wieder alleine, aber war super! Danach ging ich zur White Stage, das erste Mal, endlich. Ich guckte mir das Ende von Turbowolf an, welche ich schon als Vorband der Subways schlecht fand, aber auf keine anderen Bühne spielte irgendwas gutes. Also guckte ich mir das Zelt von innen etwas genauer an und war begeistert, was für eine schöne Location!

Und dann endlich konnte ich weiter nach vorne, doch irgendwie war die White Stage nun komplett leer. Ich beobachtete also Eastern Conference Champions beim Soundcheck, Melissa sah mich, strahlte und fragte mich, wie ich mir gehen würde und wie sehr sie sich freute, dass ich da wäre, ach Herzchen! Zum Glück füllte sich das Zelt noch um einiges, der Auftritt hätte für Festivalverhältnisse nicht besser sein können. Ich machte mich strahlend auf den Weg zu dem Treffpunkt mit Kathy und Anika, beide tauchten nicht auf und so machte ich mich, wie üblich alleine auf den Weg zur Red Stage und guckte mir Little Dragon von der Seite an. Ich habs ja eigentlich nicht so mit Sängerinnen, aber der Aufriit war doch sehr gut. Während der Umbaupause traf ich dann mal wieder ein bekanntes Gesicht, es wurde sich ein wenig ausgetauscht, danach betraten Other Lives die Bühne, und es war soo ein schöner Auftritt, schade um jeden, der nicht da war. Da es irgendwie typisch für Hurricane Samstage war, hatte ich dann mal wieder eine rießen Lücke, ich beschloss mich also auf den Weg zum Campinggelände zu machen und traf Leon sogar bei sich am Camp an, also konnte ich mir den längeren zu meinem sparen. Es wurde was gegessen und getrunken und bald war es auch schon Zeit sich wieder Richtung Festivalgelände zu begeben, diesmal nicht alleine. Während es 2010 bei Florence + The Machine total leer war, war dieses Jahr die Blue Stage total überfüllt und wir fanden nur schwer einen Platz rechts ziemlich weit vorne in der zweiten Welle, da ich so eh nichts sehen konnte, setzte ich mich hin und genoss das Konzert so. Danach trafen wir Laura, mit der ich und Leon dann nach einer Sonnenbrille gucken ging. Während die anderen dann wieder in Richtung Blue Stage gingen, ging ich zur Green Stage, um Rise Against zu gucken, das Publikum um mich rum war sehr lahm, auch wenn es ab und zu einen Moshpit gab, irgendwie war das nicht ganz so geil wie sonst, und auch die Texte saßen nicht so ganz, Rise Against allerdings waren in bester Stimmung und ich meine fast sagen zu können, dass der Auftritt besser war als die Festivalauftritte letztes Jahr und das heißt schon was. Blink guckte ich mir dann nur etwa zur Hälfte an, ich war zu fertig und mein Husten brachte mich um, dadurch verpasste ich zwar auch Justice, aber ich musste mich einfach hinlegen, ich döste dann solange bis Miri kam, und schlief dann direkt ein. Der Sonntag war Wettermäßig nicht ganz so cool, es regnete, wie jedes Jahr. Endlich machten sich meine Gummistiefel mal zu Nutzen. Eigentlich wollte ich mir Twin Shadow angucken, doch irgendwie hatte ich wegen dem Regen noch nicht so große Lust zum Festivalgelände zu gehen. Miri wollte unbedingt Zebrahead sehen, ich begleitete sie bis zum Campingeingang und machte mich dann mal wieder bei Laura und Alisa breit, dort checkte ich erst mal ab, wer überhaupt Frank Turner gucken wollte, und war froh, dass ich nicht alleine hin musste. An der Blue Stage war nicht wirklich viel los und so hätten wir auch noch in die erste Welle gekonnt, doch da wir danach noch zu Kraftklub wollten, blieben wir in der ersten Reihe der zweiten Welle, meine Stimme hatte sich bis dahin schon komplett verabschiedet und so schaute ich nur dem Geschehen auf der Bühne zu und Frank Turner war einfach, wie immer wunderbar. Schön war es auch, also sich bei Photosynthesis das Publikum trotz Regen hinsetzte, ohne Aufforderung. Der Applaus war noch lange nicht verklungen, als Alisa und ich schon fast zu Red Stage hätzten, doch da war schon Mord und Todschlag angesagt, ich sagte Alisa, dass ich mir das nicht antun würde und „guckte“ mir Kraftklub von ganz hinten an, ich sah gar nichts und von dem, was ich hörte, konnte ich nur erraten um welchen Song es sich handelte, genau wieder das Green Camp, super Planung – nicht. Als dann auch noch K.I.Z. auf der Blue Stage anfingen, konnte ich Kraftklub ganz vergessen, also schaute ich mir kurz K.I.Z. an und ging wieder zum Campingplatz zurück und traf am Camp alle an, außer Alisa. Der Grill war an, man konnte sich wärmen und wir begannen unsere Klamotten daran zu trocknen. Nach einiger Zeit kam dann auch Alisa wieder, eigentlich wollte ich ja dann zu The Shins, aber wegen des Regens hatte ich dann doch keine Lust, mal wieder. Irgendwann kam auch wieder die Sonne raus, man hätte meinen können Deutschland wäre Europameister geworden, so laut waren die Freuderufe.

Wir nutzten die Sonnenstrahlen und spielten mit einer Frisbee ein bisschen. ImHintergrund hörten wir Kettcar auf der Green Stage und ich glaube, wir bissen uns alle in den Hintern, dass wir jetzt nicht doch auf dem Festivalgelände waren, der einzige Trost war, wir hörten sie ja noch. Kurze Zeit fing es dann allerdings wieder an zu regnen, aber richtig. Trotzdem beschlossen Laura und ich zu The Kooks zu gehen, leider gingen die eigentlich schon 15 Minuten vor deren eigentlichem Ende die Bühne, aber auch generell war die Stimmung im Publikum nicht so gut gewesen, was wohl an den Ärzten lag, welche direkt danach spielen sollten. Nach den Kooks trafen Laura und ich die anderen, zusammen suchten wir uns einen guten Platz. Den Ärzten sah ich skeptisch gegenüber, doch sie konnten überzeugen und ich konnte sogar 3 Lieder mitsingen, also doch irgendwie ein guter Abschluss für ein wahnsinn Wochenende. Als wir zum Ausgang liefen, verabschiedete ich mich mit einem kurzen „Tschüss Eichenring, bis nächstes Jahr“ und war jetzt schon traurig, dass das Wochenende wieder zu Ende war, das Hurricane ist und bliebt einfach mein Lieblingsfestival.

 

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