Montreal-Interview (Open Flair, 12.08.2011)

Tobi: Wie kommt es dazu, dass ihr immer wieder Doppelkonzerte in kleinen Clubs macht?

Hirsch: Weil es uns einfach sehr viel Spaß macht. Ich glaube das ist relativ logisch, oder!? (lacht) Es ist einfach vom Spaßfaktor ganz weit oben. Gerade in Hamburg das Headcrash und in Köln der Sonic Ballroom sind zwei unserer Lieblingsclubs um zu feiern und spielen. Es passen nicht viele rein und alle schwitzen, so muss ein Konzert sein. Wenn uns die Möglichkeit gegeben wird dort zweimal zu spielen, dann machen wir das natürlich. Wenn es irgendwann passt machen wir das auch zehnmal am Stück.

Tobi: Was ist für euch die beste Stadt, in der ihr bis jetzt gespielt habt, bzw. das schönste Erlebnis?

Hirsch(lachend): Sonic Ballroom natürlich! Also festivalmäßig würde ich schon sagen Rheinkultur in Bonn und von Clubkonzerten ist Köln eigentlich sehr weit vorne, auch die Werkstatt. Hamburg ist natürlich auch gut und in Stuttgart das Zwölfzehn, auch ein sehr schöner Laden.

Tobi: Was hat sich bei euch verändert seit ihr die erste Platte aufgenommen habt?

Hirsch: Wir haben noch zwei andere Platten aufgenommen…Überraschung!! wir sind ein bisschen älter geworden, aber nicht besonders viel besser, glaube ich. Wir wundern uns auch immer, dass wir hier so durchgemogelt werden und uns durchmogeln können. Aber wir werden das Ganze natürlich niemals hinterfragen, sondern solange weitermachen bis irgendwann Jemand kommt und sagt: Moment Leute, ihr könnt ja gar nicht spielen, ihr könnt ja gar nicht singen! Raus! Spielt bitte nicht mehr hier bei unseren Festivals.

Tobi: Wie gestaltet sich bei euch das Tourleben?

(Unterbrechung durch das Eintreten von Yonas)

Hirsch: Also das Tourleben sieht so aus, wir sind meisten nur zwei Tage unterwegs, d.h. wir fahren am ersten Tag los, spielen abends, ziehen uns die Gardienen zu, wachen am nächsten Tag auf, haben meistes einen Kater, spielen wieder…

Yonas:… ziehen uns die Gardienen zu und dann können wir nicht mehr.

Hirsch: Dann fahren wir nach hause und warten bis es Freitag ist und spielen wieder. Und jetzt rate…dann ziehen wir die Gardienen zu. Also die zweiten Tage sind meistens besser, deshalb haben wir irgendwann angefangen schon donnerstags loszugehen, ohne Konzert, um sythetisch das Gefühl des zweiten Konzerttages schon am ersten Tag herzustellen. Super kompliziert, aber es funktioniert.

Tobi: Wie kam es denn bei eurem ersten Album dazu hinten die Telefonnummer draufzudrucken? Da hieß es ja, wer als erstes eine Sms schickt darf mit auf die Bühne kommen.

Hirsch: Wir hatten damals einen Vertrag mit unserem Mobilfunkanbieter „o2“ und der hat gesagt, ihr müsst Anrufe generieren. Wir dachten, dass das eine schlaue Art wäre Anrufe zu generieren, denn o2 ging es damals nicht so gut, heutzutage läuft der Laden.

Yonas (lachend): Wenn die merken, dass das mit der Arena nichts war, dann geht’s wieder los.

Hirsch (auch lachend): Dann gibt’s vielleicht bald den o2-Sonic Ballroom.

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