„No One is Illegal“ ist der Titel des 6. Studioalbums von Russkaja und gleichzeitig Motto der aktuellen Tour. Denn bei Russkaja steht von vornherein eins fest: jeder ist willkommen, egal wo er herkommt, so lange er bereit ist zu feiern. Denn das beherrscht das 2005 in Wien gegründete Septett wie keine zweite Band. Dabei werden musikalische Grenzen nieder-gerissen, was es unmöglich macht Russkaja in ein Genre einzuordnen. Ist es Metal, Rock, Pop oder Polka? Keine Ahnung, ist aber auch völlig egal, wenn man mit Russkaja zusammen feiern will, denn die Band beherrscht einfach alles.
Schon bei Ihrem ersten Song „Love Revolution“ an diesem Abend beweist, wie Russkaja es schafft das Publikum für sich einzunehmen. Der Opener ihres neuen Albums lässt sofort jeden mitsingen und tanzen, und Russkaja hat keine Mühe dieses Level für das restliche Konzert zu halten. Mit Songs aus ihrem aktuellen Album und alten Hits brachten sie das komplette FZW in Dortmund zum moshen. Hey Road / Change / Traktor / Hometown Polka / Wake me up (und plötzlich ertappt man sich dabei, wie man inbrünstig den Radiohit von Avicii mitsingt, obwohl man doch sonst immer so gegen Mainstream war…)
Zusätzliches Highlight sind die Ansagen von Frontmann Georgij Alexandrowitsch Makazaria (wie zur Hölle spricht man das aus?), Entertainment, Russischunterricht und mit Leichtigkeit einen Circle Pit dirigieren. Für den Sänger von Russkaja alles kein Problem. Das Russkaja aber nicht nur eine Partyband ist, zeigt sich vor allem im Titelsong ihres neuen Albums „No One Is Illegal“, der es schafft auch ernstere Töne an diesem Abend anzu-schlagen. Ein Song über die Flüchtlingskrise, der eingängig ist und zum mitsingen animiert, aber trotzdem nicht an Nachdruck verliert. Um die Stimmung dennoch noch einmal aufzuheizen, brachten Russkaja zum Finale ihren ungeschlagenen Hit „Energia“, und der Name ist Programm. Headbangen, pogen, mitgröhlen…hier schafft es wirklich niemand mehr still zu stehen, weder auf der Bühne, noch im Publikum.
Wer Russkaja bisher noch nicht Live miterleben durfte, sollte das nun nachholen. Noch bis Ende des Jahres geht die „No One is Illegal“-Tour quer durch Deutschland und Österreich. Denn Russkaja ist vor allem eins: eine energiegeladene Live-Band, die sich niemand ent-gehen lassen sollte. Der Muskelkater im Nacken, am nächsten Tag ist es auf jeden Fall wert.