Machine Head – Bloodstone and Diamonds

Machine Head haben einen riesen Wandel hinter sich. Nach der Mega Erfolg des Debuts „Burn my Eyes“ 1994 folgte ein weiterer Kracher mit „The More Things change“. Ja und dann? Dann kam lange nur komischer Kram. Als 2007 das Album „Blackening“ erschien, wollte ich der Band nochmal eine Chance geben. Das Album hat mich weggeblasen. Ich hätte es nie für möglich gehalten das der Nachfolger „Into the Locust“ 2011 da noch einen drauf setzen könnte. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an „Bloodstone & Diamonds“.

Da ist das Ding also nun. Das Deluxe Digipack im DVD Format und 48 Seiten Booklet. Nüja. Sieht etwas aus, wie der Abspann von Herr der Ringe. Und die Texte sind recht großzügig platziert. Dazwischen ein paar wenige Studio Fotos. Schade, hätte irgendwie mehr erwartet. Aber eigentlich es auf den Inhalt an.

„Now We Die“ startet mit einem klassischen Streicher Intro und geht gewohnt in ein brachiales Gewitter über. Aber irgendie wirkt es nicht so verspielt, geradezu aufgeräumt. Bisweilen hat man das Gefühl, der Song sei poppig. Aber in 7 Minuten und 11 Sekunden kann noch viel passieren. Und das tut es auch. Nach einem Solo, dass irgendwann zweistimmig getappt wird,  folgt ein gefühlvoller Teil, der so auch von Eddy Vedder gesungen sein könnte. Am Ende gibt es noch ein bißchen was zum Haar ausschütteln. „Killers & Kings“ ist wieder Thrash Metal in seiner Reinform mit schönen Gitarrenpassagen. Die Gesangsmelodieführung wirkt anfänglich etwas plump. Aber das kann schon eher was. „Ghosts will haunt my Bones“ fängt auch bombastisch an, wird dann aber irgendwie gefühlvoll und neu-metallisch. Sicherlich musikalisch gerade am Schlagzeug ganz interessant. Zeitweilig erinnert es and die Melancholie von Therapy?.

„Night of London Knives“ ist allerdings der Hammer. Absoluter Anspieltipp. Geschwindigkeit, gute Riffs, gute Melodie, Abwechslung. Chapeau. Gerne mehr davon. Und auf Seemannslieder, wie „Sail into the black“ steh ich ja sowieso. Auch wenn man hier auf das „Hoh Hoh und ne Buddel Rum“ vergebens wartet. Das Intro könnte glatt für einen neuen Teil Fluch der Karibik her halten. Das schafft richtig Bilder. Ein altes knarrendes Schiff  bahnt sich seinen Weg durch den Nebel. Fackeln spenden ein wenig Licht. Nach schlappen 4:30 ist das Intro auch schon zu Ende.

Die Latte auf der Bestmarke von „Into the Locust“ wurde definitiv gerissen. Mit 12 Songs die Platte gut voll gemacht (71 Minuten). Gut produziertes Album, aber nichts fürs Geschichtsbuch. Aber an Machine Head kommt auf dem Sektor aktuell so schnell niemand dran.

Tracklist:

  1. Now we Die
  2. Killers & Kings
  3. Ghosts will haunt my bones
  4. Night of long Knives
  5. Sail into the Black
  6. Eyes of the dead
  7. Beneath the Silt
  8. In Comes the Flood
  9. Damage Inside
  10. Game Over
  11. Imaginal Cells
  12. Take me through the fire