Bis die Decke tropft: Rogers Album-Release Show im Tube

Es gibt Tage, da gibt es unzählige Gründe, warum man sich eigentlich von Düsseldorf fernhalten sollte. So auch an diesem Tag: Japantag, Feuerwerk und Champions League Finale (und das sogar mit zwei deutschen Mannschaften).

Alles das ist eine Garantie für eine vollkommen überfüllte Altstadt.
Aber es gibt auch einen Grund, warum man genau an diesem Tag unbedingt nach Düsseldorf fahren sollte: Die Album-Release Show der Rogers.
Und um ehrlich zu sein, die Fahrt in die Landeshauptstadt hat sich definitiv gelohnt. Aus dem einfachen Grund, weil die Rogers wissen, wie man das Tube in eine Sauna mit tropfender Decke und einer tanzenden Menge verwandelt!

 

Die Rogers sind eine Punk-Kapelle aus Düsseldorf, die Ende des Monats endlich ihr erstes Album veröffentlichen werden. Passend dazu gibt es im Tube schon einige Tage zuvor eine Album-Release Show.
Der Abend steht ganz im Namen des Düsseldorfer Punkrocks – Denn die Rogers haben sich zur Unterstützung noch zwei weitere Bands dazugeholt, die wie der Zufall es will, auch aus Düsseldorf kommen: Förderkreis und Blut Hirn Schranke.

Nach einigen technischen Problemen geht es mit ein wenig Verspätung mit der ersten Band des Abends los: Förderkreis betreten die Bühne und präsentieren dem Publikum ihre Songs.


Nach einer halben Stunde und einem gemeinsamen Song mit Chri (dem Sänger der Rogers) ist dann auch schon wieder Schluss.
Fazit: Die Jungs waren eigentlich ziemlich gut, den Namen sollte man sich vielleicht mal merken.

Mittlerweile läuft auch schon das Finale der Champions League und die Fußballfans im Publikum kommen dank der Leinwand im Club auch auf ihre Kosten, während auf der Bühne fleißig geschleppt und umgebaut wird, damit es weitergehen kann.

Als Blut Hirn Schranke auf die Bühne kommen sind die Bayern leider schon in Führung gegangen. Das ist ziemlich schade, aber wenigstens gibt es jetzt wieder was auf die Ohren.
Dieser Abend scheint der Abend der verspäteten Auftritte der Sänger zu sein. Wie auch bei der Band zuvor springt der Sänger dieser Truppe erst nach dem Intro des ersten Songs aus dem Publikum auf die Bühne.
Warum nicht.
Blut Hirn Schranke spielen schlichten Hardcore. Fans dieser Art von Musik mag so etwas gefallen, aber für mich ist das ehrlich gesagt nichts.
Auch hier ist nach guten dreißig Minuten wieder Schluss, eine Zugabe gibt es nicht – die Band verkündet, dass die acht Songs vollkommen ausreichen.

Das Championsleage Finale nähert sich dem Ende, das Tube ist mittlerweile zum Bersten gefüllt und die Umbauarbeiten auf der Bühne sind beendet. Das kann nur eins bedeuten: Jetzt geht es endlich richtig Los!

Die Rogers erobern die Bühne, und das Publikum ist von der ersten bis zur letzten Sekunde voll dabei. Es wird getanzt, gepogt und mitgegrölt und hin und wieder fliegt ein Stagediver von der Bühne ins Publikum.
Es gibt eine perfekte Mischung aus Songs vom neuen Albung und älteren Werken der Truppe und zu mindestens die Besucher direkt vor der Bühne sind nicht nur textsicher, sondern haben auch verdammt viel Spaß.
Dasselbe gilt natürlich auch für die vier Herren auf der Bühne. Es ist offensichtlich, dass sie alle ausgesprochen gut drauf sind. Das wird noch durch zahlreiche Ansagen unterstrichen und führt irgendwann zu der Feststellung, dass es im Club so heiß ist, dass das Kondenswasser von der Decke tropft. Definitiv der Beweis, dass es hier drin richtig zur Sache geht.
Die ultimative „Alle setzten sich hin uns springen auf wenn es richtig losgeht“ Aktion darf natürlich auch nicht fehlen, auch wenn sich die meisten Besucher im hinteren Teil des Tube leider nicht anschließen wollen.
Schade. Aber wir direkt vor der Bühne haben Spaß.
Leider ist dar ganze Spaß um kurz vor Mitternacht dann auch vorbei. Aber wenigstens haben die Rogers sich noch überreden lassen „Feuer“ zu spielen. Die Rufe aus dem Publikum zu ignorieren wäre auch gemein gewesen.
Dann gibt es noch eine allerletzte Zugabe, das UK Subs Cover „Riot“, und es ist endgültig Schluss.

Fazit: Es wurde gepogt, gesungen, sich in den Armen gelegen (man muss den netten Menschen neben sich schließlich zeigen, wie lieb man sie hat) und es hat einfach nur unglaublich viel Spaß gemacht.
Vielen Dank, Rogers, es war eine Freude! Man sieht sich hoffentlich bald wieder!

 

 

Als kleinen Zusatz am Ende würde ich einige Leute gerne daran erinnern. Es ist definitiv nicht in Ordnung sich im Pit wie ein absolutes Arschloch zu verhalten!