Die letzten Monate haben sich die vier Jungs aus Michigan (und Kanada) eine Pause vom Touren gegönnt, aber jetzt sind sie zurück. Und das sogar noch besser als zuvor.
Auch mit ihrer insgesamt achten Veröffentlichung zeigt die Band, dass sie ganz genau weiß, wie man gute Songs mit Ohrwurmgefahr schreibt. Mit der Trennung von ihrem ehmaligen Label ist die Band mit der Gründung eines eigenen Labels, Snowbird Songs, und der Aufnahme der EP im Studio ihres Sängers kehrt die Band wieder zu ihren Do-It-Yourself Wurzeln zurück.
Schon zu Beginn sahen viele Fans die Songs der EP als einige der besten Werke der Band an! Hier wird der schlichte Skatepunk der ersten Alben mit dem melodisch angeghauchten Pop-Punk der vorausgehenden Veröffentlichung Good For Me vermischt, was einige der besten, aber auch persönlichsten Songs der Band zur Folge hat. The Swellers sind eine der Bands, die den Großteil des Jahres auf Tour verbringen, und gerade in diesen fünf Songs spiegelt sich der Frust darüber wieder, dass sie Freunde und Familie kaum zu Gesicht bekommen. Und doch sehen sie der Zukunft positiv entgegen, immerhin tun sie trotz allem genau das, was sie am liebsten tun – Musik machen und dabei um die ganze Welt reisen.
Die EP beginnt mit der mid-tempo Nummer „Bad For Me“, ein Song der ins Ohr geht und Lust auf mehr macht. Mit dem zweiten Song „Hands“ geht es da weiter, wo der Erste aufgehört hat – Kräftige Background Vocals, leicht melancholische Lyrics und Melodien und dem ersten Gitarrensolo der Platte. In dem dazugehörige Video präsentiert die Band übrigens ihren Fans das bei den Aufnahmen entstandene Filmmaterial. „Let Me In“ beginnt zwar recht langsam, gewinnt aber schnell an Tempo und Energie, was perfekt zu dem in den Lyrics erkennbaren Frust passt. Weiter geht es mit „Making Waves“, dem einzigen bereits im Voraus veröffentlichten Song. Hier wird das Tempo des Vorgängers mindestens beibehalten, wenn nicht sogar noch gesteigert, was in einem schlichten und doch irgendwie noch melodischem Punk Song mündet. Die Zeilen “so thanks a lot/
Cause I’m making waves and you’re not/ I’m done taking bad advice if that’s fine by you” blieben hängen und zeigen – die Band ist trotz den Unsicherheiten der letzten Monate genau da angekommen, wo sie wollte.
Im letzten Song, dem Titelsong der Platte, „Running Out Of Places To Go“ wird das Tempo noch einmal deutlich verringert. Er bewegt sich irgendwo zwischen melancholisch und hoffnungsvoll, aber was wohl am ehesten hängen bleibt sind die abschließenden Zeilen des Songs: “I miss my bed/ But I can’t remember how it feels compared to yours or any other/ But thank you for letting me into your home/ I was running out of places to go”.
Die Kritik, dass das was die Band macht, nicht neu ist, ist berechtigt. Das haben Bands wie Use For A Name schon vor vielen Jahren getan. Aber nur weil es nichts „Neues“ ist, heißt es nicht das die EP schlecht ist. Im Gegenteil – Die Songs bewegen sich irgendwo zwischen Pop-Punk und Punk gehen ins Ohr und klingen einfach gut. Was schließlich die Hauptsache ist. Ob die Songs auch Live überzeugen – davon werden wir uns in Europa wohl erst in ein paar Monaten überzeugen können, denn die Band macht fürs Erste Pause. Doch spätestens zum Ende des Jahres hin sollten sie wohl wieder zurücksein, und dann hoffentlich sogar mit noch mehr neuer Musik.
Wer Lust hat sich den Titeltrack der EP kostenlos und legal herunterzuladen kann das hier tun!