Wie viel an einem Tag alles schief gehen kann, merkte ich an besagtem Tag, trotzdem traf ich mit zwei Freundinnen etwa 3 Stunden vor Einlass an der Unionhalle ein und trafen dort schon auf bekannte Gesichter, zwei machten sich aus dem Staub zu irgendwelchen Achterbahnen und wir sonnten uns etwas und gingen in dem gleich um die Ecke stehendem Restaurant was essen, so verging die Zeit ziemlich schnell und plötzlich war es schon 20 vor 8
, also stellten wir uns in der schon entstandenen Reihe an, der Rest trudelte dann auch so langsam ein. Und ich war wieder überrascht, der Einlass war wieder pünktlich, drinnen angekommen, gaben einige von uns ihre Sache an der Garderobe ab, der Rest, darunter ich, bestaunten erst einmal die Location, wir guckten von einer Art Balkon auf die Bühne runter und spielten zunächst mit dem Gedanken das Konzert von oben anzugucken, entschieden uns dann aber doch dagegen und sicherten uns Plätze in der zweiten Reihe, dann hieß es mal wieder warten, bis die Vorband Emily Barker & The Red Clay Halo die Bühne betraten, war ganz nett anzuhören, aber definitiv nicht mein Geschmack und ich war auch ganz froh, als diese die Bühne verließen, den lautesten Applaus bekamen sie, also Frank Turner beim vorletzten mit auf die Bühne kam. Als Tausch sozusagen durften diese auch für ein paar Lieder bei Frank Turner mit auf die Bühne. Nach kurzer Umbaupause war es dann endlich soweit, Frank Turner sollte seine erste Show in Frankfurt spielen und wie gigantisch die war, los ging es mit Eulogy, das Publikum war absolut Textsicher, nicht nur bei den neueren Liedern, sondern auch bei älteren. Das war auch das, was mich faszinierte, das Publikum hätte unterschiedlicher gar nicht sein können und trotzdem waren wir alle eine Gemeinschaft, alle sangen die gleichen Texte, jeder hatte Spaß und alle freuten sich gleich über neue Songs und das neue Album, welches für Frühjahr nächsten Jahres angekündigt wurde. Tattoos und Four Simple Words, wobei mir letzteres besonders im Gedächtnis geblieben es. Es handelt sich dabei um den Sänger von Kiss, das Lied fängt ziemlich ruhig an und wir schaukelten ein bisschen nach links und nach rechts, bis es plötzlich total schnell wurde, wir finden einen kleinen Moshpit an, wurden aber von umstehenden Personen böse angeguckt, was uns allerdings nicht stoppte. Und dann wurde es plötzlich wieder ruhig, wie am Anfang, wir fingen wieder an zu schaukeln, unsere Nachbarn waren glücklich und wir mussten um den krassen Wechsel lachen. Frank Turner versuchte sich zudem auch noch in seinem Deutsch und fragte, ob das was er gelernt hatte, kompletter Nonsense sei oder es es Sinn machen würde, dabei kam dann raus, dass er gerne ein Eichhörnchen streicheln würde, im Publikum vernahm man ein lautes ohhh, doch das war nicht alles! Er wollte außerdem noch eine Schildkröte essen, darüber kann man sich natürlich streiten, aber Sinn macht der Satz natürlich schon und dann auch noch mit dem britischen Akzent, herrlich! Danach wurde The Road gespielt, es gibt glaube ich kein Lied, dass ich von Frank Turner liebe. Die Band, genauso wie Frank Turner waren gut drauf und man sah ihnen die Freude an, dass so viele zu dem Konzert gekommen waren. Außerdem habe ich mich über I Still Believe und Potosynthesis gefreut, die restliche Setlist war allerdings mindestens genauso gut und meinetwegen hätte das Konzert noch Stunden gehen können, leider aber war schon noch 1 ½ Stunden zu Ende, was gut war, da ich so noch die letzte Bahn bekommen konnte und die Nacht nicht auf dem Bahnhof verbringe musste, trotzdem war es schade, da es eines der schönsten Konzerte war, die ich je besucht habe. So viel ehrliche Spielfreude, so ein verschiedenes Publikum und so mitreißende Musik, danke Frank Turner und natürlich ebenfalls ein großes Danke an The Sleeping Souls!