Mein erstes Mal… in vielerlei Hinsicht.
Heute bin ich zum ersten Mal im Haus der Jugend in Düsseldorf, um mir die Bands Kopfecho, TV Smith und UK Subs anzuschauen. Ich bin schon früh dort, denn ich werde heute zum ersten Mal Interviews machen. Nach meiner Ankunft stellt mich Tobi der Band Kopfecho vor. Wir setzen uns ins Kaffee und machen ein sehr lustiges und interessantes Interview. Leider habe ich in der Aufregung vergessen den Aufnahmeknopf zu drücken. Kopfecho sind aber sehr geduldig und gehen mit mir die Fragen nochmal durch. Das wirkt zwar am Anfang etwas etwas skurril, lockert sich aber schnell wieder auf. Unterdessen sind UK Subs eingetroffen. Ich frage Charlie Harper, ob er zu einem Interview bereit ist und wir setzen uns auf eine Tasse Tee an einen Tisch im Backstage. Es folgt eine sehr angeregte Unterhaltung über alles Mögliche. Charlie ist super drauf, was man auch später beim Konzert zu spüren bekommt. (Interviews folgen)
Pünktlich um 19.00 Uhr betreten Kopfecho die Bühne. Es ist das erste Mal, dass ich die Band, die sich seit ihrer Gründung Mitte 2012 ihren Weg steil nach oben bahnt, live sehe. Der Saal ist bereits gut gefüllt und Kopfecho legen von Anfang an 100% los. „Einfach mal Abgehen“ und „Nein heisst nein“ sind die Starter. Vorne stehen schon ein gutes Dutzend Kopfecho Fans, die die Band zelebrieren und alle Texte mitsingen können. Zwischen Fans und Band liegt nur ein Fotograben aus dem das Blitzlicht der Cameras schiesst. Kopfecho überzeugen durch eingängige Texte, eine super Bühnenperformance und Authentizität. Bei dem Song „Ihr“, zu dem die Band Ende 2013 ein Video gemacht hatte, zeigte das Abgeh-Barometer gleich noch ein paar Punkte mehr an. Nach etwa 35 Minuten hatte das Publikum noch lange nicht genug. Die Band erfüllte die Zugabenforderung mit einem Social Distortion Cover in einer gelungenen Westerngitarren Version.
Nach einem kurzen Umbau kam TV Smith auf die Bühne. Mit dabei war, für mich unerwartet, Vom Ritchie, Schlagzeuger der Toten Hosen. Mittlerweile ist der ausverkaufte Saal picke packe voll. Opener ist „Only on flavour“, mein absoluter Favorit. Und auf meine mir selbst gestellte Frage, ob das noch zu toppen sei, folgt ein Best of Set. „First one to sign up“, „Expensive beeing Poor“, „The immortal rich“ und „Generation Y“. Tim führt mit seiner beschwingten, sympathischen Art durchs Programm. Als auf die englischen Ansagen wenig Resonanz folgt wechselt er zu deutsch. Dann präsentiert er einen neuen Song. Nach dem Song „Pushed Again“ dessen Text TV Smith für die Toten Hosen schrieb, folgt ein weiteres Highlight seiner Show. Meg und Jez kommen auf die Bühne um einen Song zu viert zu spielen. Leider ist das Mikro von Meg nicht rechtzeitig eingeschaltet. Sie behilft sich jedoch souverän mit Tims Mikro. Jez hat für seine jungen Jahr auch schon die ganz großen Punkrockposen drauf. Natürlich durften auch Hits aus der Adverts Zeit, wie „Gary Gilmores Eyes“ oder „We don’t give a damn“ nicht fehlen. Auch Tim und Vom werden nicht von der Bühne gelassen ohne eine Zugabe zu spielen. Ein schnelles aber trauriges Lied, wie Tim selber sagt: „Run away train driver“.
Schon jetzt habe ich das Gefühl, dass der Abend kaum besser werden kann, obwohl der Headliner noch fehlt. Die UK Subs hatte ich zuletzt im überfüllten Stone gesehen. Damals auch mit TV Smith im Vorprogramm. Als sie die Bühne unter lautem Beifall des Publikums betreten spürt man, dass dies eine besondere Show werden würde. Wie eingangs erwähnt ist Charlie mit seinen knapp 70 Jahren super drauf. Ein Punkrockfossil, wie er mich im Interview korrigierte, mehr als vital. Die Band braucht da etwas länger um sich merklich wohl zu fühlen. Ab dem sechsten Song bricht aber auch dort das Eis und man spürt im Publikum wie die Band beginnt, den Abend zu genießen. Neben vielen alten Hits, spielen sie auch Songs von der aktuellen Platte XXIV: „Monkeys“. Bis 22.30Uhr fährt die Band vollgas. Dann ist vorerst Schluss. Lange lassen sich die Punkrockpioniere allerdings nicht vom Publikum bitten. Auf ein kurzes Wunschkonzert folgen noch 2 oder 3 Songs die die Stimmung noch mehr anheizen. Klar ist jetzt schon, dass es das noch nicht gewesen sein kann. So kommt Charlie zur zweiten Zugabe sichtlich erschöpft in Zombie Pose zurück. Es folgen abermals 2 oder 3 Songs.
In der Bahn zurück nach Hause liegt ein Grinsen auf meinem Gesicht. Was für ein großartiger Abend.