Ben Schadow – Liebe zur Zeit der Automaten Review

Ben Schadow sagte mir erst einmal vom Namen überhaupt nichts, trotzdem wollte ich unbedingt das Review über seine am 18. Mai erscheinende Platte schreiben. Vielleicht einfach der Reiz eine Platte zu hören, die es eigentlich noch gar nicht zu kaufen gibt oder einfach weil ich was neues brauchte.

Als erstes musste ich mich natürlich informieren, wer Ben Schadow überhaupt war und falls es euch ähnlich geht wie mir, gibts vorher noch einen kurzen Einblick.

 

Schnell wurde mir klar, dass der Musiker mir sympathisch ist, er mag E.T.A. Hoffmann und kommt aus Hamburg! Aber nun zu den wesentlichen Dingen: Ben Schadow stand schon bei Bernd Begemann und Dirk Darmstädter am Bass oder aber auch mit der Schauspielerin Sophie Rois im Studio. Schon seit den frühen 90er Jahren komponiert, textet und tourt Ben Schadow nun schon wo er nun kann. Nun bringt er nach 2 Jahren Arbeit seine erste Platte „Liebe zur Zeit der Automaten“ raus. Und eben da durfte ich schon vor Release reinhören.

 

Los geht’s klassisch mit dem Intro, das sich Kanonmäßig aufbaut, unterstützt von einer Frauenstimme, hört sich auf jeden Fall schon mal interessant an. Als zweites und schon jetzt mein Lieblingslied des Albums „Ich fall immer auf die selben Dinge rein“, kommt mir von der thematik schon sehr bekannt vor, der Anfang des Songs erinnert mich irgendwie ein wenig an, mhh ja, an was erinnert es mich, an irgendwas anderes auf jeden Fall. Der Text ist wunderbar und passt noch besser zur Melodie, der Wechsel. Es wird mit Crescendo und Decrescendo gearbeitet, würde ich nicht gerade sitzen, hätte ich jetzt Lust durch die Wohnung zu springen, einfach ein perfekter Song!

„Herz aus Holz“ wird mit Mundharmonika begleitet und hat gleichmäßigem Rhythmus, thematisiert wird die Liebe oder das, was sie nicht ist oder doch?

Ein wenig bedrückender ist „Gnade trägt man in Särgen“ – traurig und doch zugleich so ein schöner Song, irgendwie kann man den Song nicht näher beschreiben.

„Wie leicht es wäre einfach zu bleiben“ – wie oft habe ich mir das schon gedacht, gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht, dass ich an manchen Orten oder mit manchen Leuten einfach irgendwo bleiben würde.

Dass man ein Lied über Essen und Trinken schreiben kann und, dass das auch noch gut klingt, ist mir klar, aber, dass es so unglaublich gut klingt. „Einer aus Stolz, einer aus Scham“ findet in der Küche statt, sei es das nicht klingende Telefon oder der tote Fisch auf dem Tisch, anscheinend ein sehr interessanter Ort.

Mit „Zusammen Zuletzt“ findet sich dann auch wieder ein schnellerer Song auf dem Album, beim Anhören kommt mir das Bild von mir selbst als Kind beim Pinocchio gucken oder so ein, muss wohl an der Melodie liegen, trotzdem passt der Text wunderbar dazu, denn wie die Melodie hat auch der Text etwas verträumtes an sich, und am liebsten träumt man doch eben zusammen.

„Eigentlich kann es ja nicht mehr besser werden“, man kann sich auch ohne Worte verstehen, man kann sich blind vertrauen, Freundschaft eben. Es gibt nichts schöneres als das, und das wurde super in Text und Musik gebracht.

„Heller Fleck im schwarzen Meer“, wenn ich mich nicht irre, das langsamste Lied des Albums, die Instrumente hört man nur leicht im Hintergrund, im Mittelpunkt steht die Stimme, so kann bekommt der Text die volle Aufmerksamkeit, der Text ist zwar eher traurig, es geht um Sehnsucht, trotzdem hört man Ben Schadows Stimme sehr gerne zu, man verliert sich ein wenig, wie im Meer.

„Was wenn es mich wach entdeckt“, ich glaube ich muss mir das noch ein paar mal anhören, was nicht bedeutet, dass es schlecht ist, im Gegenteil, es ist sehr gut, aber mir fällt einfach nichts ein, was ich zu schreiben könnte.

 

Ich habe manchmal das Gefühle, dass sich viele Singer/Songwriter mit dem Älterwerden beschäftigen, so auch Ben Schadow mit „Ich habe geträumt ich sei tot“, doch das Lied hat eher was fröhliches an sich, hätte man nur die Melodie, würde man das Thema sicherlich nicht erraten. Aber im Traum ist alles schön, wieso nicht auch der Tod?

Zum Schluss dann „Outro (Das Ende von Ich habe geträumt ich sei tot)“, dieses mal kein Kanon, sondern gebrumme, dass sich zu „Nanana“ aufbaut, ein genauso gutes Outro, wie das Intro ein guter Anfang ist.

 

Ein wunderbares Album, das sich auf jeden Fall zu kaufen lohnt! Wird bei mir wohl den Sommer rauf und runter laufen.

Ebenso ist der Hamburger im Sommer im Lande unterwegs, geht hin:

 

22.05. Dresden – Zille

23.05. Hildesheim – VEB Club

24.05. Erfurt – E-Burg , Cafe Duck Dich (Open Air)

25.05. Berlin – Valentinsstüberl (Neu-Kölln)

26.05. Halle – Brohmers

27.05. Kiel – Prinz Willy

30.05. Hamburg – Zentrale (ex Nachtasyl, Spätkonzert, n.d. Theatervorstellung) 01.06. Frankfurt-das Bett

02.06. Mannheim-O-Ton

03.06. Bayern-tba

04.06. München-8 Below

05.06. Stuttgart-Zwölfzehn

06.06. Dortmund – Pauluskirche

07.06. Köln-Theater/dieWohngemeinschaft

08.06. Itzehoe – Lauschbar

 

http://www.myspace.com/benschadow